Der „Papst“ – derzeit Benedikt XVI., bürgerlich Josef Ratzinger – bekleidet das höchste kirchliche Amt der katholischen Kirche und hat seinen Amtssitz im Vatikan in Rom. „Pabst“ hingegen ist ein Nachname – zum Beispiel von Georg Wilhelm Pabst, dem österreichischen Regisseur in der Weimarer Republik, der unter anderem Bertolt Brechts und Kurt Weills „Dreigroschenoper“ verfilmte. Im eigenen Interesse sollte man diese beiden auseinander halten – auch von ihrer Rechtschreibung her.
Papst: katholisches Oberhaupt
Spricht man von geistlichen Dingen, so ist „Papst“ die richtige Schreibweise – alles andere ist ein Schreibfehler. Das Wort stammt aus dem Lateinischen und auch aus dem Griechischen. Die Wörter „papa“ (Latein) und „páppa“ (Griechisch) heißen übersetzt beide „Vater“ und kennzeichnen dadurch die Stellung des Papstes in Bezug auf die Sichtweise seiner Gemeinde auf ihn. „papa“ ist zudem auch die kirchenlateinische Bezeichnung für den Bischof von Rom, die offizielle Stellenbeschreibung für den „Papst“.
„Pabst“ ist neben dem Familiennamen aber auch ein Wort, das sich aus der Sprache der Studenten des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts ableitet, in der deutsche Wörter latinisiert und französisiert wurden. Die Etymologie des Wortes wird auf ein (angebliches) lateinisches Wort für „spucken“ („pabere“ – dies ist aber nirgendwo belegt) zurück geführt, kann sich aber auch auf ein althochdeutsches Wort für einen Toilettenstuhl („bâbes“) beziehen. Jedenfalls wird damit ein Speibecken bezeichnet.
Pabst: ein Familienname
Letztere Erklärung kann auch als ironische Anspielung verstanden werden: Der Abtritt und der Heilige Stuhl werden hier metaphorisch behandelt und etymologisch zusammen gebracht. Hierbei wird „papsten“ auch als Wort für „sich übergeben“ verwendet. Die Studentensprache ist größtenteils ausgestorben und selbst wenn man sich auf sie beziehen sollte, so wird im Zusammenhang des Geschriebenen klar, wann „Papst“ und wann „Pabst“ angebracht wären.
Weiterführende Links:
Zur Metapher: http://www.uni-due.de/einladung/Vorlesungen/poetik/metapher.htm
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