Als sicher gilt, dass Nordkorea mit Hilfe von weitreichenden Trägersystemen zumindest fähig ist, alle seine benachbarten Staaten zu erreichen. Ob die im Besitz Nordkoreas befindlichen Raketen des Typs Taepodong-2 allerdings technisch so ertüchtigt sind, dass sie Atomsprengköpfe transportieren und eine Reichweite bis nach Alaska entfalten können, ist nicht bewiesen. Zwar testete Nordkorea am 5.Juli 2006 sechs Raketen dieses Typs. Sie stürzten aber nach einer Minute ab.
Welche Bedrohung Nordkorea zur Stunde wirklich darstellt, ist ungeklärt. Die jetzige Ankündigung zeigt aber, dass einerseits die Wirtschaftssanktionen und das Sperren nordkoreanischer Guthaben auf ausländischen Konten ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Denn Nordkorea ist pleite. Die Bevölkerung hungert seit langem. Wie ein ZDF-Korrespondent heute Abend berichtete, stünden inzwischen viele Produktionsbetriebe still, weil es an allem mangele. Andererseits zeugt die jetzige Ankündigung von Atomwaffentest von schnödem Kalkül. So dekandent und lasterhaft Kim Jong-il auch sein mag, hat er dennoch begriffen, wie man die Großmächte wie Tanzbären durch die Arena jagt. Dem Beispiel Achmadineschads, der zwar vorgibt, verhandeln zu wollen, aber gleichzeitig das iranische Programm zur Urananreicherung vorantreibt, ohne derzeit mehr als verbales Säbelrasseln des Westens zu ernten, kann der "geliebte Führer" Nordkoreas etwas abgewinnen. Oder sich gar bestätigt fühlen. Hat sich der Iran nicht erst durch den ausbleibenden Angriff auf Nordkorea, dem Einknicken nicht zuletzt der USA vor der Atombombe in den Händen des nordkoreanischen Machthabers, ermuntert gefühlt, Fakten zu schaffen? Wer die Atombombe hat, kann den Rest der Welt an den Verhandlungstisch zwingen. Anders formuliert: Erpressen. Genau das will Pjöngjang erreichen: Zurück an den Verhandlungstisch, um sich schwer kontrollierbare Zugeständnisse gegen Aufhebung von Sanktionen abkaufen zu lassen.
Die Position des Westens ist schwierig. Wie kann auf diplomatischem Wege eine Eskalation vermieden werden? Ein Einschreiten mit militärischen Mitteln verbietet sich. Noch einen Brandherd neben all den anderen – Irak, Libanon, Afghanistan – kann sich niemand ernsthaft wünschen.
Unter dem Titel "China hilf!" kommentiert Gero von Randow bei "Zeit online":
"Es ist müßig, zu spekulieren, ob die Ankündigung aus Pjöngjang eine leere Drohung ist. Besser, man ließe es nicht darauf ankommen, genauer: Besser, die Chinesen ließen es nicht darauf ankommen. Sie sind jetzt politisch gefordert. Der Schlüssel für die Zukunft des Atomwaffensperrvertrags liegt nunmehr für einige Zeit in Peking.
Darin liegt auch eine machtpolitische Chance für die chinesische Außenpolitik, nämlich ein Anreiz, der neuen Verantwortung derart gerecht zu werden, dass China in den Augen der Weltgemeinschaft an Ansehen gewinnt."
China ist mächtiger Nachbar Nordkoreas und hat das System dort in der Vergangenheit maßgeblich beeinflusst, stärker als die ursprüngliche Schutzmacht Sowjetunion nach der Teilung Koreas. China kann ein Wettrüsten vor der eigenen Haustüre nicht wollen. Denn wer, wenn nicht die Japaner werden das waffentechnische Spreizen der Nordkoreaner mit Stärken der eigenen Möglichkeiten erwidern. Der neue japanische Präsident Abe gilt im asiatischen Raum als Hardliner, der für einen noch härteren außenpolitischen Kurs steht als sein Vorgänger Koizumi. Er wird dem Treiben Nordkoreas nicht ohne Konsequenzen zuschauen. Und das kann China tatsächlich nicht wollen.
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Wie jetzt Sie sind für das testen dieser Waffen….????
Nordkorea kündigt Atomwaffentests an…???.zu späht….sie haben gezündet….und die Welt quarkt wie immer dazu….bla,bla,bla,……ach ja die haben ja kein Öl….