Es gibt nicht viele Designer, die jenseits des Modezirkus seit Jahrzehnten ihr eigenes Konzept verwirklichen – und der Brite Nigel Cabourn gehört definitiv zu ihnen: Dabei lässt er sich von alter Arbeitskleidung ebenso inspirieren wie von Uniformstücken – oder der Ausrüstung legendärer Expeditionsteilnehmer.
Über 40 Jahre Design-Erfahrung
Seit über vier Jahrzehnten ist Nigel Cabourn in der Modebranche tätig – dabei haben seine Herren- und Damenkollektionen mit dem, was die meisten Menschen unter Mode verstehen, zunächst wenig zu tun. Das liegt daran, dass der Designer sich nicht von den üblichen Trends inspirieren lässt, sondern von der traditionellen Arbeitskleidung und den Uniformen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, vorzugsweise aus England. Dabei geht es Calbourn umso Dinge wie Authentizität, hochwertige Naturmaterialien und Verarbeitung, Langlebigkeit und Sinn fürs Detail. Häufig sind die von ihm gemachten Entwürfe auch von historischen Ereignissen und Personen inspiriert: So ist ein von Cabourn designerter Parka dem von Sir Edmund Hillary nachempfunden, den dieser bei der Besteigung des Mount Everest trug.
Cabourn-Label seit 1971
Nigel Cabourn studierte von 1967 bis 1971 an der Universität von Northumbria und gründete während seines letzten Jahres an der Uni sein Label. Entgegen vieler gutgemeinter Ratschläge blieb er in der Region, was ein weiterer Einfluss auf seine Kreativität gewesen sein könnte: Das raue Klima im Norden Englands dürfte mit dazu beigetragen haben, dass er ein ausgewiesener Spezialist für Outdoor-Kleidung wurde. Hauptquelle seiner Inspiration ist jedoch die Sammlung an Original-Kleidungsstücken, die der Designer seit den frühen Siebzigern gesammelt hat: Unter den über 4.000 Stücken, die der Brite im Laufe der Jahre gefunden und aufbewahrt hat, befinden sich seltene Uniformstücke sowie diverse Workwear- und Sportkleidung aus der Mitte des 20. Jh., die die Grundlage für neue Entwürfe bilden.
Der Erfolg blieb nicht aus: Heute betreibt Nigel Cabourn allein sechs Läden in Japan, wo seine Mode seit den Achtzigern eine große Fangemeinde hat, sowie einen Store in London.
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