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Desöfteren philosophierte ich bereits über das Bloggen an sich. Anfangs als Ausdrucksform, zwischendurch als Belastung, empfinde ich Bloggen mittlerweile durchaus ambivalent.

Keiner hat den neuesten Google-Touchdown unbeschadet überstanden. Okay, mein Opa schon. Aber der betreibt ja auch keinen Blog und einen Pagerank hatte der auch noch nie. Möglicherweise gab es auch bei denen keine Veränderungen, die außerhalb von Adsense keine anderen Götter haben. Dies wird jedoch bestritten...

Ich habe den Eindruck, dass Blogdorf schrumpft. Und ich habe den Eindruck, dass die verbliebenen Einwohner ruhiger geworden sind. Ein paar Ausnahmen, wie Alphonso und Niggemeyer gibt es natürlich, aber im wirklichen Leben gibt es auch immer wieder Zwangseinweisungen in die Psychiatrie.

Es ist schon viel geschrieben worden zum bislang als WestEins bekannten Zeitungsportal DerWesten.de. In der Vergangenheit beschränkte sich die Beurteilung auf die Fokussierung der Chefin vons Ganze, Katharina Borchert. Kann sie das schaffen, kann sie es nicht? Ist eine Bloggerin überhaupt geeignet? Ist diese Bloggerin geeignet? Alles Mist.

Dieser Tage regen sich wieder die vereinigten Blogwarte des Landes über Trigami und deren Bloggerstamm auf. Pauschal werden gegen Bezahlung rezensierende Blogger als Prostituierte des Web bezeichnet. Kaufmichels, Linknutten und noch ein paar Wörter mehr, deren Verwendung weder Gutes in Sachen Bildung, noch in Sachen Anstand der Verwender vermuten lässt, werden von den radikaleren Gegnern, die sich selbst aber gern zur digitalen Boheme zählen, aus ihren Tastaturen geschraubt. Weniger radikale Gemüter beschränken sich auf die vehemente Feststellung, in ihren Blogs würde nix verkauft, da würden die Beiträge noch handgeklöppelt.

Wieder wird eine Sau durch Blogdorf getrieben. An der Ausdrucksweise manch eines selbst ernannten Blogwarts kann man gar erkennen, dass die ein oder andere Sau hier ihre Artgenossen treibt. Wie widerlich. Da ist ja dieser Typ aus Rothenburg noch ein Sympathieträger. Von Freude bis Wut rangieren die Emotionen, die in den letzten zwei Tagen auf hunderten deutscher Blogs und international in noch größerem Umfang zum Ausdruck gebracht wurden und noch werden. Bevor ich mich der Bewertung dieses neuerlichen Sautreibens hingebe, hier noch einmal kurz der Grund für die Aufregung.

Olbertz schließt Blogscout, Don Dahlmann stellt sich die Sinnfrage und ein paar Dutzend unmaßgebliche Blogger klagen mit. Wie es in der selbstreferenziellen Welt der Blogger eben so ist, wird direkt vom Blues in Blogville gefaselt. Alle Bewohner Kleinbloggersdorfs seien deprimiert, ist da bisweilen zu lesen und ich kann nur sagen: Was für ein Scheiß!

Dirk Olbertz schließt Blogscout. Und zwar Knall auf Fall. Ab sofort wird nicht mehr gezählt, der Login funktioniert nicht mehr und Neuanmeldungen werden natürlich ebenfalls nicht mehr akzeptiert. Hurra. Das Web 2.0 zeigt deutlich, wie verlässlich es ist.

Immer wieder gibt es Leute, Unternehmen gar, die Blogger in Konkurrenz zu etablierten Medien sehen und in völliger Selbstüberschätzung das baldige Ende des konventionellen Journalismus ausrufen. Dabei sollte man sich doch erstmal die Frage stellen, was Bloggen in der Regel ist.

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