Nagellack soll vor K.O.-Tropfen in Getränken warnen

Mit dem richtigen Nagellack können sich Frauen vor K.O.-Tropfen schützen.Seit geraumer Zeit mehren sich die Meldungen über Vergewaltiger, die ihre Opfer vor der schrecklichen Tat erst willenlos oder sogar ohnmächtig machten, indem sie ihnen unbemerkt sogenannte „Date-Rape-Drugs“ ins Getränk schütteten. Abhilfe gegen die stetig wachsende Gefahr soll nun ein neuartiger Nagellack schaffen, der sich verfärbt, sobald er in Kontakt mit den besagten Vergewaltigungsdrogen kommt.

Ein vielversprechender Ansatz

Das fatale an den besagten „Date-Rape-Drugs“ ist, dass man sie weder sehen, riechen noch schmecken kann, weshalb es mehr als beruhigend wäre, stets eine Art Schnelltest zur Hand zu haben, durch den sich direkt feststellen lässt, ob ein Getränk nun mit K.O.-Tropfen versetzt wurde oder nicht. Und genau so ein Schnelltest, der letztendlich sogar Leben retten könnte, verspricht der zu Beginn erwähnte Nagellack zu sein. Wenngleich der Nagellack vom Prinzip her nichts anderes als ein einfacher Teststreifen ist, hat er doch einen entscheidenden Vorteil. Dieser Vorteil ist, dass der Test sich denkbar einfach und vor allem völlig unbemerkt durchführen lässt, sodass man sich absichern kann, ohne dadurch gleich die Gefühle des Gegenübers zu verletzten. Ein Punkt, der maßgeblich dafür verantwortlich sein dürfte, dass die Erfinder des Nagellacks schon zahlreiche Preise für sich verbuchen konnten, obwohl ihr angestrebtes Produkt längst noch nicht marktreif ist.

Kritische Stimmen werden laut

Auch wenn der Nagellack auf Anhieb eine gute Idee zu sein scheint, gibt es doch Leute, die ihm kritisch gegenüberstehen. Ein oft zitierter Anlass zur Kritik ist zum Beispiel, dass dem Opfer im Fall einer Vergewaltigung eine Mitschuld zugesprochen werden könnte, da es ja die Gelegenheit gehabt habe, sich hinreichend zu schützen. Entsprechend dazu könne der Nagellack auch dazu führen, dass sich in Zukunft noch weniger Vergewaltigungsopfer als bisher an die Polizei wenden. Davon abgesehen sei es grundfalsch, die Angst vor Vergewaltigungen zu schüren, um auf diese Weise zum Ergreifen von Präventivmaßnahmen zu verleiten. Stattdessen wäre es wichtiger, die Tat als solche mehr zu ächten.

Panikmache ist kein Weg

Die geäußerte Kritik ist durchaus berechtigt. Wäre es doch das absolute Schreckensszenario, wenn sich Vergewaltigungsopfer fortan dafür rechtfertigen müssten, dass sie keine Präventivmaßnahmen ergriffen haben. Ungeachtet dessen ist es mehr als verwerflich, Angst zu schüren, um aus ihr Profit zu schlagen. Trotz alledem gilt es zu berücksichtigen, dass der Nagellack und vergleichbare Produkte die Möglichkeit bieten, sich aktiv vor „Date-Rape-Drugs“ zu schützen, was per se positiv zu sehen ist. Davon abgesehen bleibt die Hoffnung, dass allein das Wissen um den entlarvenden Nagellack eine abschreckende Wirkung haben wird.

Foto: Sergej Razvodovskij – Fotolia

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