Mythen und Wahrheiten im Zukunftsmanagement (Teil 8)

Mythos Nr. 8: Zukunftsmanager sind Fachleute in vielen Disziplinen.

Falsch! Auf den ersten Blick wirkt manch ein Zukunftsforscher wie eines der letzten Universalgenies unserer Kultur, Können sie doch Fachleuten in so unterschiedlichen Gebieten wie Pharmaindustrie, Forstwirtschaft, Kosmetik, Verteidigungstechnik und Nanotechnologie etwas über deren Zukunft erzählen. Interessant klingen diese Aussagen aber meist nur so lange man nicht selbst Experte in einem dieser Bereiche ist. Aus der Sicht der Fachleute kratzen derartige Universalgenies meist nur an der Oberfläche.

Wirklichkeit: Es gilt hier wieder einmal, die Ziele klar zu differenzieren. Für prognostische Zukunftsaussagen sind Fach-Experten die richtige Adresse. Anders sieht es aus, wenn es um die Inspiration des Denkens der Fachleute geht. Für Letzteres sind die Zukunftsexperten und Zukunftsmanager als ausgesprochene Generalisten geradezu prädestiniert, denn ihr eigentlicher Wert liegt in ihrer Interdisziplinarität und in ihrem Methodenwissen. Für die erstgenannte Aufgabe sind sie hingegen eine ausgesprochen peinliche Fehlbesetzung, denn breites Wissen auf vielen Fachgebieten geht zwangsläufig einher mit einer im Vergleich zum Spezialisten frappierenden Flachheit des Wissens. Wenn man genau liest, bleibt von vielen "Zukunftsprognosen" der zukunftsforschenden Universalgenies nicht viel mehr übrig als ein warmer Windhauch. Daher verwundert es nicht, dass die "Prognosen" vieler Trend- und Zukunftsforscher so wolkig und mit Wortschöpfungen gespickt sind. Es ist offensichtlich, dass solche Aussagen mit Dutzenden von Hintertürchen weder beweisbar noch widerlegbar sind und damit alles andere als Prognosecharakter haben.

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