Der Monetarismus steht diametral der Theorie gegenüber, die seit Jahrzehnten die Geschicke der Finanzwelt lenkt. John Maynard Keynes legte mit dem nach ihm benannten Ansatz den Grundstein für eine Auseinandersetzung mit der Wirtschaft, die sich zum einen darum bemühte, Vollbeschäftigung und Lohnkosten über staatliche Eingriffe zu steuern.
Im Keynesianismus spielt die Geldmenge selbst keine Rolle, Konjunkturschwankungen werden über die Ausgaben der Länder aufgefangen. Der Monetarismus hat demgegenüber einen komplett anderen Ansatz.
Monetarismus vs. Keynesianismus: Wirtschaftstheorien im Vergleich
Das Keynes‘ Wirtschaftstheorie zwar sehr attraktiv ist und ihr auch eine Schlüsselrolle zukam, täuscht nicht darüber hinweg, dass man an ihr auch Kritik üben kann. Nobelpreisträger Milton Friedman ist einer jener Kritiker, auf den der Monetarismus zurück zu führen ist. In Ablehnung der Nachfragesteuerung durch die Finanzpolitik der Staaten rückt bei ihm das Verhältnis zwischen der Geldmenge und der Inflation in den Vordergrund.
Zu den wirtschaftspolitischen Konsequenzen, die sich aus der Theorie von Friedman ergeben, gehört auch, dass der Staat seine als Störung angesehenen Eingriffe einstellen sollte. Hierzu gehören nach dem Monetarismus auch die Arbeitslosenversicherung und die Sozialhilfe. Dabei wird davon ausgegangen, dass auch die Beschäftigungspolitik tatsächlich zur Intention gegenläufige Auswirkungen auf die Wirtschaft und auf die Situation der Arbeitnehmer hat.
Milton Friedman entwickelte die angebotsorientierte Gegentheorie
Der Monetarismus ist in seiner Grundtendenz in erster Linie eine Manöverkritik an den allgemein angenommenen Theorien. Vor allem kurzfristige Erscheinungen und eine falsche Vorstellung von Realeinkommen und Preisniveau im Keynesianismus werden bemängelt.
Bei Milton Friedman hingegen wird die Regulierung des Wirtschaftskreislaufes bei einer Krise dann erreicht, wenn die einzelnen Subjekte ihre eigenen Entscheidungen treffen, ohne dass der Staat eingreift. Grundsätzlich wird im Monetarismus ein stabiles Wirtschaftssystem angenommen.
Da die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise auch zu einem Überdenken althergebrachter Annahmen führt, ist auch das angebotsorientierte Konzept des Monetarismus seit seiner Entwicklung in den 1960-ern und 1970-ern heute wieder Bestandteil der theoretischen Beschäftigung mit der Wirtschaft.
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