Mole Antonelliana: Wahrzeichen Turins

Ursprünglich war die Mole Antonelliana als Synagoge geplant und dementsprechend ein Auftragsbau der jüdischen Gemeinde Turin. Der Architekt war Allessandro Antonelli. Dieser hatte jedoch, anders als die Auftraggeber, den Nutzen des Baus nicht die gesamte Zeit über vor Augen und verrannte sich in seinem Vorhaben.

Wahrscheinlich war es auch eine gewisse Portion Größenwahn. Die Mischung dieser beiden Aspekte führte schließlich dazu, dass das Budget von über 200.000 Lire bei Weitem überstiegen wurde. Die jüdische Gemeinde musste das Projekt schließlich in die Hände der Stadt übergeben, die natürlich eine Bauruine verhindern musste und wollte.

Mole Antonelliana: Architektur oder Kitsch?

Auffällig ist der Turm der Mole Antonelliana, der ein wenig aussieht wie eine ziemlich lange Zipfelmütze. Dieser Turm sorgte nach Fertigstellung des Gebäudes 1888 auch dafür, dass das Turiner Wahrzeichen seinerzeit das höchste begehbare Bauwerk weltweit war. Heute ist dies natürlich längst überholt und auch der Turm, bzw. dessen Spitze, musste schon darben.

Sie wurde im Jahre 1953 von einem Tornado zerstört und erst 1961 wieder aufgebaut. Ein Wunder ist, dass die Kuppel selbst die Last seit dem Bau aushält, denn im Prinzip ist eine größere Konstruktion nicht möglich, zumindest nicht ohne die Verwendung von Eisenbeton.

Dem Vorbild der Mole Antonelliana nachempfunden ist übrigens die Kuppel des Leipziger Reichsgerichts. Heute findet man in der Sehenswürdigkeit das, auch international bekannte und bei Touristen sehr beliebte, Nationale Filmmuseum Turin.

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