Milow Album Veröffentlichung – Prelistening in Berlin

Eigentlich sollte die Show um 20. 00 Uhr mit dem Supportact „My Exellence“ starten. Die Newcomer aus Wien haben den Pomp neu für sich entdeckt und setzen ihn musikalisch, wie auch stilistisch in der Wahl ihrer Outfits ein. Chucks zu barocken Ornamenten und Mozart-Pose: Das passt tatsächlich zusammen. Schade nur, dass My Exellence trotz unpünktlichem Auftritt scheinbar keinen richtigen Soundcheck hatten, jedenfalls klang die wirklich gute Stimme des Sängers Richie Ulmer nur in Momenten seichter instrumentaler Untermalung richtig durch. Dem punkigen Sound mit Anklängen von Dark Metal und Rock tat das insgesamt keinen Abbruch: Richie begleitete sich selbst am Klavier und spielte Gitarre. Dabei wurde er von Schlagzeug, Bass und Gitarre unterstützt. Der krönende Abschluss mit dem Song „The End of Days“ machte Gänsehaut und Lust auf das Album der Wiener. „Pomps not Dead“ erschien bei Island Records. Hörproben gibt es bei Myspace.

Hauptact Milow ließ auf sich warten

Milows großer Auftritt ließ nach dem fulminanten Finale von My Exellence ebenfalls etwas auf sich warten. Die pompösen Musiker aus Wien hatten einen große Auswahl von Deko und Instrumenten auf die winzige Bühne des Berliner Quatsch Comedy Clubs gebastelt und die musste abgebaut werden, um Platz für Milow und seine Band zu schaffen. In der Pause dazwischen gab es reichlich Gelegenheit, um die Anwesenden Fans im Geiste von der ebenso anwesenden Semi-Prominenz zu trennen. Ein gerade sehr aktuelles Gesicht blieb dabei nicht unentdeckt: DSDS-Juror und Musikexperte Volker Neumüller war ebenfalls unter den geladenen Gästen. Eher unauffällig in roter Trainingsjacke und Jeans wäre er fast zwischen dem teilweise recht „bohéme“ anmutenden Publikum untergegangen.

Milows Redefluss und Ayo Technology

Irgendwann war es dann endlich Zeit für den großen Auftritt. Milow kam, sah und sang seinen Song „The Ride“. Danach die ersten Worte an das Publikum. Es sei sein erstes Konzert in Europa außerhalb seiner Heimat Belgien. Zu Beginn noch charmant-schüchtern wurde der 26-Jährige vom Jungen mit der Gitarre zum humorvollen Plappermaul. Gegen Ende der über eine Stunde andauernden Show konnte Milow, so schien es,  fast gar nicht mehr aufhören zu reden, hatte er sich doch zwischen den einzelnen Tracks schon „warm“ gemacht und sogar seine Deutschkenntnisse aus der Schule wiederentdeckt. Er berichtete von seiner Verletzung am Kopf, die er sich kurz vor der Show zugezogen hatte, plapperte über deutsche Interviewer und deren teilweise recht monotonen Fragen und konnte sich auch zu kleinen Spitzen gegen Kollegen hinreißen lassen: So erzählte Milow von seinem bevorstehenden Auftritt in der TV-Show „Schlag den Raab“ und dass er dort auf seine gute Freundin Lady Gaga treffen würde, die er in der Show gerne sabotieren würde, um dann auf Nummer Eins der Charts zu kommen. Trockener Zynismus in jedem Wort: Eine Sympathische Eigenschaft, die Milows musikalischen Talente nur unterstützte. Es menschelte irgendwie. Auch unterstützend und wirklich stimmgewaltig hinreißend: Die englische Backroundsängerin mit dem Tambourin.

Nach dem eigentlichen großen Finale mit einer Live-Interpretation seines Hitcovers „Ayo Technology“ und einem weiteren Song folgte dann das heimliche Finale. Einige der Zuschauer hatten sich schon aus dem Quatsch Comedy Club nach draußen entfernt, als Milow ohne große Lichtshow, nur mit Akustikgitarre und seiner Band auf den kleinen Vorsprung ganz nach vorn an die Bühne trat und den Song „Dreamers and Renegades“ in einer Art Jam Session performte. Natürlich nicht, ohne vorher mit Dackelblick danach zu fragen: „Can I play one more song?“ Ganz besonders die ersten drei Reihen, die im Übrigen fast nur aus weiblichen Zuschauern bestanden, waren von dieser Idee mehr als begeistert.

Das Album „Milow“ von Milow erscheint am 17.April 2009. Mehr Informationen gibt es hier.

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4 Meinungen

  1. Frauen ansprechen

    Ich finde es ehrlich gesagt bisschen langweilig was der herr milow da so amcht. Mit seinem können, was Stimme und Gitarrenspiel angeht könnte er so gut EIGENE Popmusik schreiben….schade

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