Mezzanine-Kapital: Renditechance für private Anleger

Für viele Unternehmen und ist das sogenannte Mezzanine-Kapital eine attraktive Kreditlösung, aber auch in der Immobilienfinanzierung spielt es für Projektgesellschaften eine große Rolle. Hier lauern auch gute Gelegenheiten für Privatanleger.

Mischform aus Eigen- und Fremdkapital

Mezzanine-Kapital ist im Kern ein Mix aus eigenen und fremden Mitteln, zum Beispiel Aktien als Eigenkapital und Kredite als Fremdkapital. Der Begriff entstammt dem italienischen Begriff „Mezzanino“, übersetzt „Zwischengeschoss“. Er versinnbildlicht die hybride Zwischenlösung, die diese besondere Form der Finanzierung darstellt.

Nützliches Tool bei der Immobilien-Finanzierung

Der grundsätzliche Vorteil von Mezzanine-Kapital liegt für Kreditnehmer in der Stärkung des Eigenkapitals. Dadurch sinken die Kosten bei der Aufnahme weiterer Kredite, und der Spielraum bei der Kreditaufnahme erweitert sich. Da das so aufgenommene Geld dem Eigenkapital zugeordnet wird, optimiert es die Bonität und die Bilanz der kreditnehmenden Unternehmen.

In erster Linie wird Mezzanine-Kapital von mittelständischen Unternehmen und Startup-Firmen in Anspruch genommen, aber auch Projektgesellschaften nutzen diese Form der Kreditaufnahme oft zur Finanzierung von Bauprojekten.

Da Banken als konventionelle Fremdkapitalgeber aufgrund von aufsichtsrechtlichen Regelungen Immobilien nur bis zu 70 Prozent vom Beleihungswert finanzieren dürfen, müssen die Projektgesellschaften das restliche Geld als Eigenkapital beisteuern. Und genau dafür nutzen sie Mezzanine-Kapital, das sie als Eigenkapital in ihre Bilanzen aufnehmen können.

Interessante Investitionsmöglichkeit

Von den Banken erhalten Immobilienunternehmen kein Mezzanine-Kapital, denn diese bieten generell nur konventionelle Darlehen an. Deshalb wenden sie sich an andere Kapitalgeber: Bei ihnen handelt es sich um Family Offices, Fondsgesellschaften oder Private-Equity-Gesellschaften. Sie sind in der Lage, bis zu siebenstellige Mezzanine-Vermögen in die Immobilienfinanzierung zu investieren.

Und: Seit einiger Zeit können sich auch Privatanlegerinnen und -anleger mithilfe des Crowdinvestings als Mezzanine-Geldgeber finanziell engagieren. Bei dieser Art des Investierens kommen aus vielen kleinen Investitionsbeträgen große Summen zusammen, die den Immobilienunternehmen als Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Für dieses finanzielle Engagement erhalten die Anleger die Chance auf attraktive Renditen.

Vor- und Nachteile für Anleger

Prinzipiell haben die Geber von Mezzanine-Kapital ein erhöhtes Risiko, ihr Investment zu verlieren. Das liegt daran, dass es sich bei Mezzanine-Darlehen in der Regel um ein „qualifiziertes Nachrangdarlehen“ handelt.

Das hat zur Folge, dass im Insolvenzfall Forderungen eines Mezzanine-Darlehensgebers erst nach den Forderungen der Banken als Fremdkapitalgeber und weiterer Gläubiger bedient werden.

Genau hier liegt aber auch die Chance für Privatanleger: Aufgrund des erhöhten Risikos zahlen die Immobilienunternehmen höhere Zinsen als bei anderen Darlehensformen. Die Firmen nehmen diese Mehrkosten in Kauf, um von den Vorteilen des Mezzanine-Kapitals zu profitieren. Dazu gehören eine höhere Eigenkapitalrendite und mehr Flexibilität bei der Ausgestaltung der Kreditverträge.

Ein weiterer Vorteil für Privatanleger liegt in der geringen Laufzeit von Mezzanine-Darlehen: Schon nach wenigen Jahren steht so das angelegte Geld plus Rendite für neue Investitionen bereit.

Bildnachweis: Pixabay, 251618, 139904

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