Mehrwertsteuerermäßigung für Kinderprodukte??

Hat sich Deutschland nicht groß auf die Fahne geschrieben ein kinderfreundlicher Staat zu werden? Die Geburtenrate wird sicher nicht steigen, wenn schon der Lebensunterhalt zu zweit schwer zu bewältigen ist, geschweige denn zu dritt oder noch mehr. So wird eine Familie mit Kindern bald ein Zeichen für ein hohes Familieneinkommen sein. Paare zum Beispiel mit nur einem monatlichen Einkommen werden sich dann aufgrund der hohen Lebenskosten gegen ein Kind entscheiden. Ist das so gewollt?

Familien bzw. Alleinstehende mit Kindern erwischt es wieder eiskalt. Die Kosten für Kinderernährung, -betreuung, Bildung, Kleidung und Wohnen belaufen sich jetzt auf monatlich rund 500 € pro Kind. Sicher variiert diese Zahl auch bei den verschiedenen Altersklassen, aber die Kosten für die Windeln werden fast nahtlos durch die Kosten für den Kindergartenplatz ersetzt und diese dann wiederum durch den Bedarf an Schulmaterialien. Und die Urlaubsreisen sind in diesen Kosten noch nicht enthalten und schon jetzt ein vom Munde abgesparter Luxus für Normalverdiener. Die Mehrwertsteuererhöhung wird die gesamten Lebenshaltungskosten wieder einmal in die Höhe treiben.

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VMAV) hat das zum Anlass genommen und deutschlandweit die Postkartenkampagne „Spielzeugsteuer – nein danke!“ gestartet und versucht so die Bevölkerung zu mobilisieren sich an die Bundesregierung zu wenden, dass kinderspezifische Produkte von dieser Erhöhung verschont bleiben. (Nähere Informationen finden Sie dazu auf www.vmav-bundesverband.de ) Vielleicht sollte unsere Regierung einmal über den Tellerrand in die Nachbarländer schauen, wo zum Beispiel in Irland und Großbritannien Kinderkleidung mehrwertsteuerfrei zu erwerben ist oder in Spanien, Luxemburg, Niederlande, Frankreich Kinderprodukte und Dienstleistungen für Kinder (Friseur) mehrwertsteuerreduziert angeboten werden.

Die Regierung erhofft sich von dieser Erhöhung zusätzliche Einnahmen von 20 Milliarden Euro, die für Sanierungsmaßnahmen und der Bundesagentur für Arbeit zur Senkung der Arbeitslosenversicherung bereitgestellt werden sollen. Die ALV soll um 2 Prozentpunkte sinken – das sind bei einem Jahreseinkommen von 30.000€ monatlich 25€ mehr in der Lohntüte! Alles gut und schön, aber schließlich werden ja auch die Dinge des täglichen Bedarfs teurer und 25€ decken nicht einmal die Verpflegungskosten in einem Kindergarten. Die Kluft zwischen arm und reich, Kinder oder lieber kinderlos wird immer größer und

“….wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe….“

5 Meinungen

  1. So gesehen „hat sich“Deutschland auch mehr auf die Fahne geschrieben als kinderfreundlich(er) zu werden. Demnach würde es so einge mehr „Ausnahmen“ einer Mehrwertssteuererhöhung geben können (geben müssen, existiert die Erste Ausnahme.) Jeder Bürger hat Lebenshaltungskosten. Also wird ein jeder von der Erhöhung betroffen sein. Der eine weil er Kinder hat. Der andere weil er keine Kinder hat. Andere weil sie alleinstehend, alleinerziehend oder studierend sind. Jede Gruppe kann (nachvollziehbare) Argumente liefern, geht es darum nicht von der Erhöhung betroffen sein zu wollen.

  2. So gesehen „hat sich“Deutschland auch mehr auf die Fahne geschrieben als kinderfreundlich(er) zu werden. Demnach würde es so einge mehr „Ausnahmen“ einer Mehrwertssteuererhöhung geben können (geben müssen, existiert die Erste Ausnahme.) Jeder Bürger hat Lebenshaltungskosten. Also wird ein jeder von der Erhöhung betroffen sein. Der eine weil er Kinder hat. Der andere weil er keine Kinder hat. Andere weil sie alleinstehend, alleinerziehend oder studierend sind. Jede Gruppe kann (nachvollziehbare) Argumente liefern, geht es darum nicht von der Erhöhung betroffen sein zu wollen.

  3. Jammern möchte ich keineswegs. Als Mutter von 2 quicklebendigen, kleinen Kindern hätte ich auch gar keine Zeit dazu.Und genau deshalb kann ich den Beitrag sehr nachempfinden und vermute, dass meine Vor-Kommentatorin eine Erfahrung in dieser Angelegenheit bislang vorenthalten blieb.Lebenshaltungskosten hat jeder, für sich, das stimmt. Aber Eltern haben eben noch ein wenig mehr. Kosten. Für Ihre Kinder. Nicht vergessen!

  4. Jammern möchte ich keineswegs. Als Mutter von 2 quicklebendigen, kleinen Kindern hätte ich auch gar keine Zeit dazu.Und genau deshalb kann ich den Beitrag sehr nachempfinden und vermute, dass meine Vor-Kommentatorin eine Erfahrung in dieser Angelegenheit bislang vorenthalten blieb.Lebenshaltungskosten hat jeder, für sich, das stimmt. Aber Eltern haben eben noch ein wenig mehr. Kosten. Für Ihre Kinder. Nicht vergessen!

  5. Einfach nur Klasse, dieser Esoterik-Blog. Deshalb gibt es dafür den Blog Award. Abholen kannst Du ihn unter http://blog.texterlounge.de/2011/01/16/jetzt-habe-ich-auch-noch-einen-blog-award-gewonnen/. Natürlich ist ein Award nicht nur eine Ehrung, sondern auch Arbeit. Aber das ist klar… 😉

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