Marion Donovan erfand in den 50er-Jahren die erste Einwegwindel aus Papier. Doch finanzieren wollte diese Idee damals niemand. Das große Geld mit der bahnbrechenden Erfindung für Babys und zufriedene Eltern machte dann ein anderer. Hier lesen Sie die rührende Geschichte von einer erfinderischen Mutter …
Die in den USA aufgewachsene Marion Donovan war immer wieder genervt, wenn ihre kleine Tochter schrie, die Stoffwindel ein weiteres Mal ausgelaufen war und auf einen Schlag Windel, Schlafanzug und Bettwäsche erneuert werden mussten. Eine Tages hatte die damals 29-jährige Marion die Nase gestrichen voll. Das konnte für sie so nicht weitergehen und musste endlich ein Ende haben – dachte sie sich. Während sie damals ihre kleine Sharon behutsam ins Badezimmer trug, um sie zu säubern, kam ihr eine Idee: Sie riss den Duschvorhang aus der Aufhängung und setzte sich damit an die Nähmaschine. Denn die stressgeplagte Mutter braucht eine Alternative. Sie plante ein wasserdichtes Überhöschen für ihre kleine Tochter, damit die feuchten Nächte ein Ende nehmen würden und endlich beide einmal durchschlafen könnten.
Und Marion experimentierte weiter: Schließlich sollten die Bündchen nicht in die zarte Babyhaut schneiden. Auch auf das Material musste geachtet werden, damit es keine Hautauschläge verursacht. Ihre damalige Lösung hieß Fallschirmstoff – er erfüllte alle Vorgaben. Eines Tages, Anfang der 50er-Jahre, hatte sie es dann geschafft! Ihre Erfindung nannte sie „Boater“ was im Deutschen so viel heißt wie „Bootsmann“. Unter Bekannten und Freundinnen fanden diese Überhosen reißenden Absatz.
Doch Marion tüftelte weiter an einer Einwegwindel aus Papier. Den Prototypen bot die erfinderische Frau mehreren Unternehmen an, doch dort stieß sie auf taube Ohren. Angeblich sei eine Massenproduktion dieses Produktes zu teuer – so sagte man ihr. Ein Patent erhielt sie, das ganz große Geld für die Windeln machte dann jedoch jemand anderes …
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