Manometer darf man ganz korrekt zum Druckmessgerät sagen, mit welchem man den Druck in Flüssigkeiten und Gasen erfasst und welches eben diesen Namen trägt. Womit die einen physikalische Messungen vornehmen, lassen andere deftig Druck ab – ohne bessere Ergebnisse zu erzielen.
Laut Stupidedia soll man mit Manometern sogar musikalisch-weltbildliche innere Haltungen messen können. Für den Manowar-Trueness-Test reicht aber schon eine einfache Gabel aus.
Meist klingt es nach einem Doppel-n, wenn Zeitgenossen laut „Mannometer!“ schreien – aber das ist falsch. Auch im Schriftverkehr liest man öfter von dem Mann mit dem O-Meter als von dem praktischen Messgerät.
Mannomann, niemand sagt Manometer!
Wie kommt es zu diesem Schreibfehler? Es gibt ein paar ähnlich geschriebene Bekundigungen, mit denen man seinen Unwillen ausdrücken kann. „Mannomann„, sagt man, wenn man was nicht fassen kann. Eine klangvolle Wortverdopplung, über einen gut singbaren Vokal verbunden.
Das hat Schmiss! – führt aber auch zum Mannometer, einem Wort, mit dem man seinen Unmut für die Mitmenschen womöglich in messbare Verhältnisse des Nachvollziehbaren setzen möchte. „Mann, Mann, Mann! Das ist ja ganz schön schlimm, aber noch hält es sich in Grenzen, Leute, aber Mannometer!“
„Menno!“, nörgeln Kinder gerne – wer auch immer allen gut situierten deutschen Kindern dieser Erde dieses Wort beigebracht hat, aber auf Spielplätzen erhallt dieses Wort in schönster Regelmäßigkeit. Vielleicht die Kinderbuchliteratur, die auch nicht immer ganz ohne Flüche auskommt.
Denn über das Manometer zu fluchen, ist noch verhältnismäßig höflich. Wenn man schon flucht, dann schon mit Stil! Und wenn schon mit Stil, dann auch gleich in richtiger Schreibweise. Indem man Manometer sagt, kann man seinem Unmut Luft machen, ohne andere gleich mit Schimpftiraden und Nörgelattacken vom Platz zu fegen. Ein sehr rücksichtsvolles Wort.
Weitere Verwendungen des Ausrufs
Den beliebten Schreibfehler hat ein Informations- und Beratungszentrum als Namen gewählt. Mann-O-Meter berät Homosexuelle in Sachen Prävention und HIV. So ist der Fluch ironisch umgedeutet. Der praktische Nutzen für den Namensträger ist, dass er das, wofür er steht, mit einem gebräuchlichen Wort aus dem Alltag verbindet.
So kann man sich das Produkt besser merken – ein beliebtes Mittel im Marketing. Und zugleich haben Männer sofort das passende Wort im Kopf, das ihnen zu schlechten Nachrichten betreffs ihrer Gesundheit in den Sinn kommen kann.
Passend dazu ist im Web eine Häufung von „man“, statt „Mann“ in Ausrufen zu beobachten: „Oh man, ist mir langweilig.“ Anscheinend besteht eine gewisse Hemmung, hier Mann zu setzen.
– Cocker :wq