Mabinogion: Walisische Erzählungen aus dem Mittelalter

Der Name Mabinogion basiert eigentlich auf einem Übersetzungsfehler seitens Lady Guest. Die Interpretation des walisischen Wortes ‚mabynogyon‚ basierte
fälschlicherweise auf der Annahme, es sei der Plural von ‚mabinogi
(‚mab‘ = Sohn, Junge). Der US-amerikanische Sprachwissenschaftler Eric
P. Hamp
führte das Wort jedoch auf die keltische Gottheit ‚Maponos
zurück.

Geschichte der Mabinogion

Die Geschichten basieren auf der vorchristlichen, keltischen Mythologie,
welche traditionell durch die mündliche Überlieferung der Barden und
Druiden aufrecht erhalten wurde. 1838 übersetzte und veröffentlichte
Lady Charlotte Guest, eine britische Übersetzerin, Pädagogin und
Unternehmerin, elf der walisischen Erzählungen, überwiegend aus den
Manuskripten ‚Weißes Buch des Ryhdderch‚ und ‚Rotes Buch von Hergest‚.

Ein genauer Zeitraum der Entstehung ist schwer
einzuordnen, Experten schätzen jedoch, dass die meisten Mythen zwischen
1060 und 1200 entstanden sein müssen.

Die Entstehungszeit der Erzählungen ist besonders auf historischer
Ebene von Interesse, zumal es ein ganz neues Licht auf den Ursprung der
Artussage werfen könnte, wenn das Mabinogion älter als Geoffrey von
Monmouth’s ‚Historia Regum Britanniae‚ oder Chrétien de Troyes‘
Artus-Gedichte sind.

Mabinogion: die Erzählungen

Die keltischen Erzählungen aus dem Mittelalter bestehen oberflächlich betrachtet aus vier Geschichten und tragen den Titel ‚Die vier Zweige des Mabinogi‚. In allen
Geschichten steht die Mythologie im Vordergrund. Das verbindende
Element ist Pryderi, der in allen Geschichten auftaucht, jedoch kein
Hauptcharakter darstellt.

Hauptrollen in den vier verschiedenen Zweigen:

  • Pwyll, Prinz von Dyfed
  • Brânwen, Tochter des Llyr
  • Manawydan, Sohn des Llyr
  • Math, Sohn des Mathonwy

Walisische Legenden

Seitdem Lady Guest das Mabinogion übersetzt hat, werden sieben weitere
Erzählungen
den ‚Vier Zweigen‘ zugeschrieben. Bei vier Geschichten werden walisische Mythen, Traditionen und Legenden wiedergegeben, unter
anderem die romantische Geschichte über den römischen Kaiser Magnus
Maximus:

  • Der Traum des Macsen Wledig
  • Llud und Llefelys
  • Culhwch und Olwen
  • Der Traum des Rhonabwy

Drei weitere Erzählungen sind walisische Versionen um die Artussage:

  • Die Frau vom Brunnen
  • Peredur, Sohn des Efrawg
  • Gereint, Sohn des Erbin

 

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