Lilith: Eine emanzipierte Dämonin liebt Menschenopfer

Der Name Lilith kommt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie „Nachtdämonin“ oder die „Nächtliche“. Daraus geht schon der wesentliche Charakterzug dieser Dämonin hervor. Durch babylonische Mythen erschaffen, ist das Wesen in islamischen und jüdischen Schriften die erste Frau an der Seite von Adam gewesen. Es gab nur ein Problem: Lilith folgte ihren eigenen Regeln und wurde aufgrund von Ungehorsam schnell durch Eva ausgetauscht.

Lilith ist eine dunkle Frauengestalt

In der Astrologie wird der Dämon als sehr mächtig wahrgenommen. Er ist auf der einen Seite faszinierend stark, auf der anderen Seite allerdings eine unberechenbare dunkle Frauengestalt. Sie holt in Frauen das Emanzipierte hervor, unter Männern verbreitet sie oft Angst und Schrecken. Damit repräsentiert sie ihre enorm ausgeprägte Gegensätzlichkeit, die auch beim Menschen vorhanden ist. Gut und Böse in Reinform.
Das optische Erscheinungsbild ist beängstigend. Sie hat Hörner auf dem Kopf, einen Stab und einen Ring in der Hand. Der Stab und der Ring repräsentieren das Männliche und das Weibliche. Die Dämonin verfügt über herunter hängende Flügel. Das deutet auf ihren Status als Göttin der Unterwelt hin. Nicht mal ihre Füße sind harmlos: Sie bestehen aus schrecklichen Vogelkrallen.

Rache durch Menschenopfer

An diesem Dämon ist nichts Freudvolles zu finden, außer vielleicht dass sie Frauen stark macht. Ihr Seelenfrieden bedeutet meist Grauen für Andere. Angeblich dadurch hervor gerufen, dass Gott sie in die Verbannung schickte. Ein Fluch wurde auf sie gerichtet, der ihr ihren Nachwuchs raubte. Seither sind vor allem Neugeborene nicht mehr vor ihr sicher. Lilith benutzt Menschenopfer, um sich zu rächen.
Auch Johann Wolfgang von Goethe spielte in Faust 1 auf den Dämon an. In einer Szene warnt Mephisto Faust eindringlich vor dem mysteriösen Wesen: „Nimm dich in Acht vor ihren schönen Haaren, vor diesem Schmuck, mit dem sie einzig prangt. Wenn sie damit den jungen Mann erlangt, so lässt sie ihn so bald nicht wieder fahren.“
Lilith, Dämon, Hexe, Frau und Rächerin. Eine Figur, mit der man sich nicht anlegen möchte.

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4 Meinungen

  1. Tarotkarten legen hat allerdings eine sehr lange Geschichte, ich finde es Recht schade, dass diese Kunst immer mehr am Aussterben ist. Denn es wird seine Gründe haben, warum sie trotz der vielen Zweifel sich stets großer Beliebtheit freute, ob man nun daran glaubt oder nicht.

  2. Ich habe vor einiger Zeit irgendwo gelesen, dass die Tarotkarten bis auf die alten Ägypter und teilweise auch auf die Roma zurückgehen.

  3. Ja, das ist richtig, steht ja oben im Artikel auch beschrieben, dass bereits die alten Ägypter geheimes Wissen unter anderem durch Symbole auf Karten weiter vermittelten. Soweit mir bekannt ist, haben die Roma die Tarotkarten nicht selbst entwickelt, verwenden sie aber schon seit langem und haben sie vermutlich auch mit weiter verbreitet.

  4. Ursprünglich war Lilith eine sumerische Gottheit, die auf dem Huluppu-Baum saß. Dort gab es auch eine Schlange und diese Geschichte wurde wohl verfälscht in die Bibel aufgenommen. Der Weltenbaum hat seinen festen Platz in den schamanischen Kulturen. Er befindet sich in der „Anderswelt“ und auf ihm hängen die Seelen der Ungeborenen und dort leben die Toten. Der Schamane hat symbolisch einen Mantel mit Federn und „fliegt“ ins „Jenseits“. Die Seelen wurden mit Flügeln dargestellt (auch die Engel). Deshalb hat Lilith Flügel und die Hörner lassen sie als Göttin erkennen. Das ist die ursprüngliche Lilith – zur „dunklen“ Litlith“ wurde sie viel später, so wie die Schlange zum Satan wurde, weil niemand mehr die alten Mythen verstand.

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