Leo bricht den Oscar-Fluch

Leo bricht den Oscar-Fluch

Mit der fünften Nominierung hat es endlich geklappt: Leonardo DiCaprio hat zum ersten Mal einen Oscar als „Bester Schauspieler“ bekommen – für seine Rolle in dem Überlebensdrama „The Revenant“. Als bester Film wurde „Spotlight“ ausgezeichnet, ein aufwühlendes Drama über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche der USA.

Bester Film: „Spotlight“

Die großen Gewinner der 88. Academy Awards, kurz „Oscar-Verleihung“ genannt, heißen „Spotlight“, „The Revenant – Der Rückkehrer“ und „Mad Max: Fury Road“. „Spotlight“ wurde zum besten Film des Jahres gewählt, und bekam zudem die Trophäe für das beste Original-Drehbuch. Der Film erzählt die wahre Geschichte der Aufdeckung eines Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche durch ein Reporterteam des „Boston Globe“. Die Hauptrollen spielen Mark Ruffalo, Michael Keaton, Rachel McAdams und Liev Schreiber.

Viermal zuvor war Leonardo DiCaprio als bester Haupt- oder Nebendarsteller nominiert, im fünften Anlauf konnte sich der Hollywoodstar seinen ersten Oscar holen – für das bildgewaltige Survival-Drama „The Revenant“. DiCaprios Regisseur, der Mexikaner Alejandro González Iñárritu, wurde zum zweiten Mal in Folge als bester Regisseur ausgezeichnet: Im letzten Jahr konnte er die Trophäe für „Birdman“ mitnehmen. Auch „Revenant“ Kameramann Emmanuel Lubezki gewann den Oscar, übrigens nach „Gravity“ und „Birdman“ sein dritter hintereinander!

Auch Ennio Morricone gewinnt

Beste Hauptdarstellerin wurde die 27-jährige US-Schauspielerin Brie Larson für ihre Rolle in dem Drama „Room“ – ein Favoritensieg. Die Oscars für die besten Nebendarsteller bekamen Alicia Vikander und Mark Rylance. Die 27-jährige Schwedin Vikander wurde für ihre Rolle in dem Transsexuellendrama „The Danish Girl“ ausgezeichnet. Der in England geborene und in den USA aufgewachsene Rylance bekam den Oscar für seine Leistung in Steven Spielbergs Agentendrama „Bridge of Spies – Der Unterhändler“. ausgezeichnet.

Auch Altmeister Ennio Morricone wurde belohnt: Seine Musik zum Quentin-Tarantino-Western „The Hateful 8“ brachte dem 88-jährigen den ersten Musik-Oscar seiner Karriere ein – nach fünf Nominierungen und einem „Ehren-Oscar“. Die meisten Auszeichnungen – sechs an der Zahl – heimste das postapokalyptische Actionfeuerwerk „Mad Max: Fury Road“ ein, wenngleich alle technischer Natur: Oscars für Kostüm- und das Produktionsdesign, für Film- und Tonschnitt, Tonmischung sowie Make-up/Hairstyling.

Chris Rock mit bösen Spitzen

Den größten Gesprächsstoff der Verleihung lieferte allerdings der schwarze Moderator Chris Rock. Die Academy Awards seien auch als die „Preise der Weißen“ bekannt, sagte der 51-Jährige, der in einem weißen Anzug die Bühne betrat. Im Vorfeld der Oscars hatte es eine Kontroverse gegeben, weil in den wichtigsten Kategorien keine Afroamerikaner nominiert waren. „Verdammt noch mal, natürlich ist Hollywood rassistisch“, meinte Rock gleich zu Beginn der Zeremonie. Weiter: „Das war in den Fünfziger- und Sechzigerjahren auch schon so – doch die Schwarzen haben nicht protestiert. Warum? Weil es noch wichtigere Dinge gab. Wir waren zu beschäftigt damit, vergewaltigt und gelyncht zu werden, als dass wir uns darum hätten kümmern können, wer den Oscar für die beste Kameraführung gewonnen hat!“ Und noch mal Rock: „Dieses Jahr werden im In-Memoriam-Teil die Leute gezeigt, die auf dem Weg zum Kino von Polizisten erschossen worden sind.“


Bild: Fotolia, 35246746, Andy

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