Lästig, einschränkend, unangenehm – was steckt eigentlich hinter Handschmerzen?

Flaschen aufdrehen, Brot schneiden, Kartoffeln schälen – mit starken Handschmerzen geht gar nichts mehr. Ursachen dafür gibt es viele: Schließlich ist die Hand ein extrem kompliziertes Konstrukt aus unzähligen Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen. Woran man die häufigsten Leiden erkennt und was man dagegen tun kann, lesen Sie hier.


Die Ringbandstenose

Handbeschwerden sind tückisch – auch für darauf spezialisierte Ärzte ist es oft schwierig, die Ursache dafür zu finden und eine richtige Diagnose zu stellen. Ein häufiges Krankheitsbild: die Ringbandstenose. Dabei verdicken sich die Sehnen, die längs eines jeden Fingers durch Ringbänder laufen, so stark, dass sie nicht mehr reibungslos durch diese hindurchpassen. Durch die damit einhergehende Reizung entstehen zusätzlich Knötchen auf der Sehne, was den Durchlass durch die Ringbänder noch mehr verengt. Wird der Finger nun gebeugt oder gestreckt, schnellt er plötzlich nach vorn oder hinten. Eine Diagnose stellt der Arzt durch Abtasten des Fingers – vor allem die Bereiche direkt an den Ringbändern schmerzen. Eine Behandlung kann sowohl konservativ, zum Beispiel mit Entzündungshemmern als auch operativ erfolgen.

Die Sehnenscheidenentzündung

Wird das Handgelenk zu stark belastet, reibt die dort entlanglaufende Sehne zu stark an der sie umgebenden Sehnenscheide – hier entstehen häufig Entzündungen. Diese ist oft sehr schmerzhaft: Drehbewegungen machen Beschwerden, oft ist zusätzlich ein Knirschen im Verlauf der Sehne zu hören. Therapiert wird in der Regel zunächst einmal mit entzündungshemmenden Medikamenten – sind die Beschwerden nach drei bis vier Wochen nicht verschwunden, muss häufig operiert werden.

Das Karpaltunnelsyndrom

Neben den Fingerbeugesehen verläuft im Karpaltunnel der Nervus medianus – bestimmte Handmuskeln, einige Finger und ein Teil der Handfläche werden durch ihn versorgt. Wenn dieser ständig durch Druck gereizt wird, kann das dazu führen, dass die Finger kribbeln, sich taub anfühlen und der Daumen nur noch verminderte Kraft hat. Um eine Diagnose zu stellen, kommt oft der sogenannte Zwei-Punkte-Diskriminations-Test zum Tragen. Dabei wird mit einer auseinandergebogenen Büroklammer an den Fingerkuppen getestet, bei welchem Abstand zwischen beiden Enden zwei getrennte Punkte wahrgenommen werden können. Normal wären vier bis sechs Millimeter – bei einer Sensibilitätsstörung liegen die Werte bei mindestens 10 Millimetern.

Bildnachweis: Thinkstock, iStock, Alliance

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