Lada Vesta Test: The X-Files

Mit dem neuen Lada Vesta führt der russische Autohersteller das prägnante X-Design ein. Wir nahmen vor kurzem die Möglichkeit wahr, den Vesta für einen Fahrbericht auszuprobieren.

Unser Lada Vesta Testwagen weist den Edelantrieb auf – anstelle der regulären Fünfgang-Handschaltung übernimmt die Kraftübertragung an die Vorderachse hier das für 760 Euro verfügbare automatisierte Fünfgang-Getriebe. Ohne Wandler, aber mit Schaltaktuatoren verlangt es im Vesta eine kurze Umgewöhnung: Gang rein, Bremse lösen, aber von selbst rollt er nicht an. Angenehm weich gehen Schaltvorgänge vonstatten, die per kurzem Vom-Gas-Gehen befohlen werden können. Noch angenehmer ist, dass Lada auf deren unmittelbare Durchführung Wert gelegt hat, lästige Wartesekunden wie vor einigen Jahren bleiben aus. So macht auch ein manueller Gangwechsel Freude, wenngleich er an sich vollkommen unnötig ist.

 

Im Lada Kompaktwagen arbeitet ein 16V-Sauger

Weder dem Komfort noch dem Vertrauen dienlich sind die – möglicherweise absolut unschädliche – schabenden Geräusche beim Schalten. Die dürfte bitte noch abgestellt respektive gedämpft werden. Mit dem Schaltautomaten sprintete der Vesta in 12,8 Sekunden von 0 auf 100, ohne den inzwischen alltäglichen Turbodruck schiebt der laufruhige 1,6-l-Vierzylinder den Lada eher gemütlich an. Beim satten Tritt aufs Gas ist der Benziner gut vernehmbar, im Schiebebetrieb ist er die Ruhe selbst. Beim Verbrauch gibt er sich laut NEFZ mit kombiniert 6,2 l/100 km nicht ganz so sparsam, dafür ist dieser Wert dem ermittelten von rund 7,5 l beim Lada Vesta Test nicht ganz so entrückt.

Raserei liegt dem Vesta nicht

Mit 178 mm Bodenfreiheit und vergleichsweise weicher Federung ist das Fahrwerk vom Lada Kompaktwagen bestens geeignet für vernachlässigte Straßen. Deren Unbill bügelt er in der Tat souverän und für die Insassen durchaus kommod aus, allein das Hämmern des Auspuffes an die Karosserie macht auf das besonders holperige Kopfsteinpflaster aufmerksam. Nachteilig machen sich derweil das deutliche Untersteuern und die beachtliche Seitenneigung in schnell gefahrenen Kurven aus. Nur ruhig Blut, die vorderen Scheiben- und hinteren Trommelbremsen gaben sich beim Lada Vesta Test nicht die Blöße. Wer keine exaltierte Landstraßensause anstrebt, dürfte das im Ganzen angenehm unauffällige spektakulären Fahrverhalten des Vesta zu schätzen wissen.

Beim Lada Vesta Test gab’s reichlich Platz

Der Fahrgastraum der bei 264 cm Radstand 441 cm langen, 176 cm breiten und 150 cm hohen Lada Limousine begeistert auf ganzer Linie: Eine derart üppige Beinfreiheit genießen die Fondinsassen in kaum einem Mittelklasse-Modellen. Und der 480-Liter-Kofferraum ist ebenfalls eine feine Sache. Auch die mit allzuviel Seitenführung – warum auch? – nicht gesegneten Vordersitze bieten mit straffer Polsterung ein gediegenes Level an Komfort. Vorn gibt’s serienmäßig eine Sitzheizung, der Fahrersitz ist außerdem höhenjustierbar. Neben den offenbar ziemlich soliden sowie adrett gemusterten Bezugsstoffen und den markanten Zierleisten gefiel das lichte Interieur mit großen Fensterflächen.

Der Lada Vesta Preis bietet so manche Annehmlichkeit

Im Vesta-Preis von 12.490 Euro inklusive ist die umfangreiche Ausstattung mit USB-AUX-Radio einschließlich Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Parksensoren am Heck, vorderen wie hintren elektrischen Fensterhebern und Klimaanlage. Stets an Bord sind ferner der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, die Berganfahrhilfe, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und die Gepäckraumentsperrung vom Fahrersitz . Elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, 16-Zoll-Alus, Nebelscheinwerfer sowie Licht- und Regensensor vervollständigen die Serienausstattung. Ganz anständig, oder? Dito das Ergebnis vom Lada Vesta Test: Wer einen preiswerten Kompaktwagen wünscht, sollte diesen wirklich in Erwägung ziehen.

Bilder: ©Arild Eichbaum

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