Kultur auf Rädern, unter dem Glasdach und am Schlachthof

Auf zum Wiesbadener Hauptbahnhof und rein in den Bus. Hier kommt die Kunst nicht unter die Räder, sondern auf solchen daher. Kultur und Spaß in Bus lautet das Motto. Um 11.30 Uhr ist Start, es geht zum Biebricher Schloss, wieder zurück über die Wilhelmstrasse zum Nerotal. Mit der Nerobergbahn rauf zum Monopterus, wo Sekt und Brezeln gereicht werden, und zurück zum Bahnhof. Am 26.8. fragen Wolfgang Vater und Elke Bogner nach dem ‚Prima Klima?‘, begleitet von Best Age, der Kultband aus dem Dichterviertel http:/ http://www.bestage-band.de/ . Anmeldung unter http://www.vhs-wiesbaden.de/ unbedingt erforderlich, auch für den 2. September unter dem Motto: ‚Auf Füßen und Rädern‘ mit Arno Hermer. Für jeweils 10 Euro erhält man 2 Stunden gute Unterhaltung, die Spaß macht.

Weiter geht’s am 26. August zur Platte, 500 m üNN an der B 417 Richtung Taunusstein gelegen. Hoch über Wiesbaden erhebt sich das Jagdschloss Platte, dessen Ruine aus ihrem Dornröschenschlaf vor 20 Jahren erweckt und vor kurzem als neuer und begehrter Veranstaltungsort eingeweiht wurde. Infos: http://www.wiesbaden.de/kurbetriebe. Wer diese Location nicht mieten will (oder kann), hat während des Sommerfestes von 11 bis 18 Uhr Gelegenheit zum Schauen und Hören. Bläsercorps, Drehorgelspieler und der „Fürst von Nassau mit Gemahlin" werden auftreten, Messerschmiede und eine rollende Waldschule zu bestaunen sein und Falkner ihre Künste vorführen. Gegen Gebühr gibt es Kutschfahrten und Historische Schloss-Führungen.

Kurz zur Historie:

1823 bis 26 wird das Jagdschloß im Auftrag von Wilhelm Herzog zu Nassau errichtet und genutzt, 1913 an die Stadt Wiesbaden verkauft. Durch Bombentreffer gegen Ende des 2. Weltkrieges schwer zerstört – und vergessen. 1987 nimmt sich eine Bürger-Initiative, die heutige Stiftung Jagdschloss Platte e.V. des quadratischen Renaissancebaus an und macht ihn nutzbar. Heute ‚beschirmen‘ vier umgedrehte, weit über die Ruine kragende Pyramiden aus Glas die historische Bausubstanz. Alt und Neu sind durch ein umlaufendes Lichtband optisch getrennt. Eine sehr gelungene, eigenständige und zeitgemäße Architektur des Architekten H. P. Gresser. Im Innern erschließt die wiederhergestellte großzügige, gegenläufige (!) Treppe das Obergeschoß. Wunderschön!

Der Sonntag-Abend kann dann im künftigen Kulturpark am Schlachthof ausklingen. Von Freitag, 24.8. bis Sonntag, 26.8. steigt dort ‚Folklore 007′, seit 30 Jahren als „Folklore im Garten" bekannt >htpp://www.folklore-wiesbaden.de. Konzipiert und installiert als Gesamtkunstwerk zieht das Kulturfestival nun vom Freudenberger Schloß in die Stadt. Lagerfeuer und (Kinder)Kultur, Open-Air und Indoor-Bühnen gibt es weiterhin, ebenso Essen und Trinken und internationale Künstlerinnen und Künstler. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es dort auch, allerdings nicht für Hunde, die zum Festival keinen Zutritt haben.

Das neue Festivalgelände liegt direkt neben dem Hauptbahnhof, alle ESWE-Busse und Bahnen fahren dorthin und vom Zentrum aus kann man zu Fuß laufen. Seit dem 1. Juli gibt’s die Eintrittskarten für Sa (10 Euro) und So (5 Euro) im Biergarten am Schlachthof – der Freitag ist frei!

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