Kruzifixstreit: Özkan sorgt für Missmut

Aygül Özkan ist die erste türkischstämmige Ministerin in Deutschland und sorgte noch vor ihrem Amtsantritt im niedersächsischen Landtag für Aufregung und Missmut. Ihrer provokativen Meinung nach gehört ein Kruzifix nicht an öffentliche Schulen, sondern sollte an einem neutralen Ort hängen.

Kruzifixstreit: Özkans ambivalente Haltung

Aygül Özkan hat sich bereits vor ihrem Amtsantritt direkt unbeliebt gemacht. Ihre ambivalente Haltung ist für viele unverständlich, zumal die Muslimin noch während ihrer Vereidigung in Niedersachsen auf Gott geschworen ‚So wahr mir Gott helfe‘, sich jedoch kurze Zeit später für ein Verbot von Kruzifixen an staatlichen Schulen ausgesprochen hat.

Ihr scheinbar toleranter Standpunkt überschattete ihren geschichtsträchtigen Einstieg in die Politik als erste türkischstämmige Ministerin. Sogar ihr Mentor Christian Wulff distanzierte sich von ihr: „In Niedersachsen werden christliche Symbole, insbesondere Kreuze in den Schulen, seitens der Landesregierung im Sinne einer toleranten Erziehung auf Grundlage christlicher Werte begrüßt.“

Viele Amtskollegen gehen sogar so weit, dass sie Kritik an ihrer Mitgliedschaft in einer christlichen Partei üben. Vor einigen Jahren brach bereits eine solche Debatte in Bayern aus, die jedoch im Sand verlief, denn Kruzifixe sind auch weiterhin in den Klassenzimmern staatlicher Schulen erlaubt.

Was ist mit der Religionsfreiheit?

Frau Özkan argumentiert anhand des Beispiels, dass aus Gründen der Religionsfreiheit das Tragen von Kopftüchern bei Schülerinnen, jedoch nicht bei Lehrkräften, toleriert wird. Somit will sie verdeutlichen, dass sich Lehrkörper und gleichzeitig Angestellte an einer öffentlichen Schule dem Verbot beugen und auf diese Weise ein Bekenntnis zu einer bestimmten Religion unterdrücken müssen, um mögliche Indifferenzen direkt im Keim zu ersticken.

Was sie dabei jedoch völlig außer Acht lässt, ist die Tatsache, dass sie als zukünftiges Mitglied einer christlich-demokratischen Partei auch Vertreterin deren Werte und Normvorstellungen ist. Daher sollte die angehende Ministerin, so Wowereits Ratschlag, vielleicht ihre Parteiwahl überdenken, denn dieses Gedankengut eines toleranten Staates, der symbolträchtige Objekte wie Kreuze oder Kopftücher verbannen will, vertritt vielmehr die Gegnerpartei SPD.

Eine Meinung

  1. Birgitta Renate Hemmer

    Durch die Medienberichte über Streit wegen des Kreuzes wird suggeriert, das Kreuz wäre ein Symbol ähnlich wie ein Verkehrszeichen. Ist es aber nicht. Selbstverständlich sehen Muslime in unseren Symbolen etwas anderes als wir, und wen wundert das?
    Wie viele christliche Theorien über das Kreuz gibt es denn, wie viele Kirchen und Sekten? Verschwiegen wird auch geflissentlich, dass Juden ebenfalls das Kreuz nicht positiv sehen können, ganz einfach, weil Juden der Tod von Jesus in die Schuhe geschoben wurde und sie deswegen verfolgt wurden. Der mediale Kreuzzug gegen die Kruzifix-Gegner passt nicht zu einer freiheitlichen Kultur.
    Mehr dazu : http://www.figurative-art.com/sculptures/cross.htm

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