Klimagerecht zu bauen oder zu sanieren – das zahlt sich doppelt aus: Man schützt sein Heim vor den immer extremeren Wetterkapriolen und fördert über die Installation moderner Heiztechnik die Energiewende.
40 Prozent des Energieverbrauchs für Gebäude
Allein in Deutschland gibt es etwa 21 Millionen Gebäude, für den Schutz des Klimas sind sie mitentscheidend: Ungefähr 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs gehen auf ihr Konto. Besitzer von Privathäusern und Gewerbegebäuden spielen somit eine wichtige Rolle: Ihr Vorgehen beim Neubau oder bei einer Sanierung ist für das erfolgreiche Vorantreiben der Energiewende das Zünglein an der Waage. Der Einsatz einer möglichst effizienten Heiztechnik, stromsparender Geräte und einer modernen Dämmung des Gebäudes ist notwendiger als je zuvor.
Schutz des Hauses vor extremen Wetterlagen
Gleichgültig, ob man bereits Hausbesitzer ist oder sich gerade seinen Traum vom Eigenheim erfüllt: Klimagerechtes Bauen und Sanieren lohnen sich – besonders in Bezug auf die sich in den vergangenen Jahren häufenden extremen Wetterlagen. Hagel, Hitze, Hochwasser, Starkregen und Stürme dürften aufgrund des Klimawandels in Zukunft noch zunehmen. Der geografische Standort eines Gebäudes spielt eine wichtige Rolle. Befindet es sich in einer besonders gefährdeten Region, ist klimagerechtes Bauen oder Sanieren fast schon zwingend notwendig!
Klimagerechtes Bauen – die Maßnahmen
Gegen extreme Wetterphänomene können sich Hausbesitzer mit verschiedenen Maßnahmen absichern. Dazu zählen die Versiegelung des Grundstücks, Begrünung von Dach und Fassade und ein effektiver Schutz gegen den Rückstau von Wasser bei Unwettern.
Regenwasser kann zum Beispiel vor Ort versickern oder verdunsten, anstatt im Kanalsystem zu landen. Wenn die Grundstücksfläche nur gering versiegelt wird, sickert der Niederschlag leichter durch. Gegen Überschwemmungen auf dem Grundstück wirken auch dezentrale Versickerungsflächen wie etwa Mulden oder ein Gartenteich, der einen angeschlossenen Versickerungsbereich aus Kies besitzt.
Die Begrünung geeigneter Dächer fördert die Verdunstung des Niederschlags, wirkt dadurch kühlend und ist obendrein gut für die Artenvielfalt. Ein weiterer positiver Aspekt ist der Schutz vor Lärm durch die natürliche Dämmung.
In Regionen mit erhöhter Hochwassergefahr ist das Risiko besonders groß, dass in Gebäuden mit Öffnungen unter der Rückstauebene Wasser eindringt. Die Rückstauebene befindet sich unterhalb des Niveaus der Straßenoberkante. Um einem Wassereintritt erfolgreich vorzubeugen, lassen sich Kellereingänge und Lichtschächte mit Überdachungen, Schutzplatten und Aufkantungen gegen Starkregen und Flut schützen.
Zusätzlich empfiehlt sich in von Unwettern oder Hochwasser gefährdeten Gegenden bei einem Neubau eine „schwarze Wanne“: Das ist eine Bitumendickbeschichtung, die Wand und Boden der Unterkellerung nachhaltig vor Feuchtigkeit schützt.
Artikelbild: Fotolia_23617332_Marcus Kretschmar