Um den Kaukasus-Konflikt verstehen zu können, muss man an den Anfang der 90er Jahre zurückkehren. Im Laufe der politischen Umstrukturierung und Beendigung des Kalten Krieges erklärten gleich mehrere ehemalige Sowjetrepubliken ihre Unabhängigkeit. Unter ihnen war auch Georgien, das seit 9. April 1991als eigenständiger Staat geführt wird. Allerdings gab es im Zuge der Unabhängigkeitsbewegung zu den sogenannten Sezessionskriegen, in welchem die Regionen Abchasien und Südossetien ebenfalls einen unabhängigen Staat anstrebten. Trotz ihrer erklärten Unabhängigkeit sind beide „Staaten“ von bisher keinem anderen Staat anerkannt worden. Aus völkerrechtlicher Sicht gehören sie weiterhin zu Georgien.
1992 kam es dann zu einer Waffenstillstandsvereinbarung, in deren Verlauf eine gemischte Friedenstruppe mit russischer Beteiligung stationiert wurde. Nach 1992 kam es 2006 erneut zu einem Referendum über die Unabhängigkeit, dem allerdings wiederum die Anerkennung verwehrt wurde. Der aktuelle Konflikt kam zustande, weil Georgien aufgrund des wachsenden Einflusses von russischer Seite eine Gefährdung des eigenen Staates sah. Man warf Russland vor sich die abtrünnigen Regionen einverleiben zu wollen. Daraufhin kam es zur militärischen Invention.
Mittlerweile hat Russland die Initiative übernommen und die abtrünnigen Regionen militärisch unterstützt. Georgien ist durch das russische Eingreifen in die Defensive geraten und strebt eine politische Lösung der Lage an, worauf man auf russischer Seite bisher nicht eingegangen ist.
Fakt ist, dass sich der Konflikt zu einer humanitären Katastrophe weiter entwickelt hat. Tausende sind auf der Flucht, unzählige Tote und massive Zerstörungen werden Georgien und die abtrünnigen Regionen auf Jahre wirtschaftlich zurückwerfen. Selbst das Bild Russlands erneut Schaden genommen. Wieder einmal gibt es nur Verlierer!
Natürlich werde ich die Hintergründe derartiger Konflikte nur schwer nachvollziehen können und der obige Beitrag hilft mal um sich damit auseinanderzusetzen.Schlimm find ich aber wie labil die Lage in der Welt generell doch immer noch ist. Bewaffnete Konflikte sind konstant präsent und können jederzeit wieder neu aufbrechen. Und das eben mit erschreckender Leichtigkeit.
http://milkavkaz.net/forum/viewtopic.php?t=226&postdays=0&postorder=asc&start=0&sid=a05fd01d4d5b7ba372c3700a647682e2
Irgendwie erinnert der Ausdruck „humanitäre Katastrophe“ an den Kosovo. Nur das die Retter der Separatisten diesmal als Bösewichte dargestellt werden.Fakt ist, dass die Amerikaner die Georgier aufgerüstet haben und dass sie sogar die 2000 im Irak stationierten georgischen Soldaten an die Heimatfront ausgeflogen haben als der Konflikt losbrach. Ebenfalls Fakt ist, dass die Amis in Polen Abwehrraketen stationieren. Ist das ein Zeichen der Freundschaft oder ein Druckmittel?Auch die Rolle der Amis ist mehr als zweifelhaft. Sie spielen sich auf der Welt auf wie Welt-Sheriffs, gestehen den Russen aber dasselbe nicht zu.
Was den Kosovokrieg angeht gibt es hier noch einen interessanten Beitrag.Seht hier!
Wieder eimal ein Interessengebiet, dass die Fronten aufzeigt – Interessen von Russland, Europa, USA und die leidtragenden sind die Einwohner.
JEtzt verstehe ich das auch! Meine Kinder hatten mich nämlich gerade gestern danach gefragt, warum es dort eigentlich Krieg gibt
Mal ganz unabhängig davon, dass Georgien sich selbst das Recht der Unabhängigkeit von der ehemaligen UdSSR herausnimmt um es dann Abchasien und Südossetien zu verbieten, ist der wirklich große Fehler in dem Kaukasus Konflikt die Haltung und Politik aller anderen Länder. Vor allem die Amerikaner nehmen sich Rechte zur Umstrukturierung der Welt die sie einer anderen Weltmacht, nicht zugestehen wollen. Russland hat natürlich interveniert, weil Georgien in die Regionen Abchasien und Südossetien einmarschiert ist um die seit langem währende militärische Besatzung Russlands zu vertreiben. Man mag sagen, dass Georgien das Recht dazu hat, da es georgisches Staatsgebiet ist. Fakt ist aber, die Bevölkerung der „Staaten“ Abchasien und Südossetien wollen nicht zu Georgien gehören und haben die Anwesenheit der russischen Militärs als Schutzmacht gewünscht. Genauso wie Russland Südossetien und Abchasien unterstützt tut es Amerika bei Georgien. Aber was haben bitte die Amerikaner mit dem Kaukasus Konflikt zu tun, wenn sie doch tausende Kilometer entfernt sind? Ganz genau, sie stützen allgemein alle Gegner Russlands, damit Russland sich selbst nicht erholen kann. Das erinnert ein wenig an die 80er Jahre, als die Amerikaner gemeinsam mit Saudi-Arabien Afghanistan unterstützten um gegen die Sowjetunion kämpfen zu können. Das Ergebnis, neben dem politischen Chaos in Afghanistan und beidseitigen Niederlage, war der Aufstieg der Taliban und der Kampf gegen die USA, der erst durch ihre Unterstützung möglich war. Zurück zum Kaukasus. Was haben die Amerikaner noch von der Unterstützung Georgiens, außer dem Zwiespalt? Natürlich das Urinteresse der rohstoffgierigen Energieverschwender, das Öl. Wegen seiner Ölvorkommen ist Georgien auch ein interessanter Partner für die Europäische Union sowie für die Nato. Lächerlich ist es allerdings, dass ein so instabiler Staat in politischem Krisengebiet im Westen von ASIEN einen Platz im EUROPArat hat und die militärische Auseinandersetzung jetzt zu einem beschleunigten Beitritt in die Nato führen soll. Provokativer kann die westliche Welt gar nicht gegen Russland auftreten. Selbst im Irakkrieg hat Georgien mit 2500 Soldaten mitgemischt. Der Nutzen dafür liegt klar auf der Hand, um genau für solche Fälle durch die Amerikaner abgesichert zu sein. Russland ist eine Weltmacht und die USA tut alles dafür um sie so stark wie möglich zu bedrängen. Ein weiteres Projekt ist das Multi-Milliarden-Dollar schwere und äußerst umstrittene Raketenabwehrprogramm in Tschechien und Polen gegen so genannte „Schurkenstaaten“. Sollten wir dankbar dafür sein, dass die Amerikaner uns in Europa vor dem Iran und möglicherweise vor Russland schützen wollen? Natürlich nicht! Denn anstatt, dass dieses angebliche Raketenabwehrprogramm schützt, wird es Konflikte provozieren und Europa, wenn nicht die Welt erneut spalten. Was unsere Politik nicht zu verstehen scheint, ist die Tatsache, dass die USA keine diktierende Macht ist und das Europa in der brisanten Mitte liegt aber die Macht hat ein Gleichgewicht in der Welt zu erstellen. So wie sich unsere Obersten allerdings alle auf die Seite der USA werfen ohne zu überlegen, machen wir von unserer Macht zu vermitteln keinen Gebrauch, sondern Schüren den Kampf um die Vorherrschaft in der Welt. Angela Merkel hat anscheinend kein Selbstvertrauen in die Unabhängigkeit Europas und nach anfänglich guter Staatsführung, die Außenpolitik in die Hände der Amerikaner gegeben. Frank Walter Steinmeier macht darüber hinaus die total dumme Bemerkung Russland solle sofort die Truppen aus Georgien zurückziehen, um der amerikanischen Linie treu zu bleiben, vergisst dabei allerdings die Tatsache, dass sich weder Medwedew noch sein Premier Putin von so einer blöden Ansage beeinflussen lassen würden. Vor allem hinter dem Gesichtspunkt, dass die Nato, Europa und die USA Russland drohen. Die logische Konsequenz aus dieser angedeuteten Isolierung Russlands ist natürlich die Prävention von der russischen Seite alle diplomatischen Beziehungen zur Nato zu beenden. Aber ich denke nicht, dass das ein ernst zu nehmendes Anzeichen von Schwäche ist. Im Gegenteil, es zeigt die Selbstsicherheit Russlands und fest steht auch, das Russland genügend andere Beziehungen zu Ländern hat, die gerne die Feinde des Westens wären. Herzlichen Glückwunsch also an alle beteiligten Russland wieder in die Rolle des Bösen zu zwängen, während eine Umfrage in Deutschland besagt, dass die größte internationale Gefahr, so haben 40% der befragten geantwortet, von den USA ausgehen und nur 20% halten Russland für gefährlicher. Wann also brüstet sich die Politik wieder damit die Stimme des Volkes zu sein und nicht die Schoßhunde von Amerika? Gerhard Schröder mag bei vielen unbeliebt gewesen zu sein, aber er hat die politischen Geschäfte unabhängig und in Freundschaft geschlossen. Er wäre nicht wie Steinmeier vor die Kameras getreten und hätte Russland angeprangert. Nein, er hätte zum Telefon gegriffen, Putin angerufen und mit ihm bei einem Spaziergang oder Kaffe diskutiert.
Der letzte Kommentar ist ja sehr lang – aber ich geh insofern konform asl dass Rußland nicht unbedingt (allein) in die Rolle des Bösen gedrängt werden soll. Aber es ist schon erschreckend wie schnell so nahe um uns wieder bewaffnete Konflikte ausbrechen können.
es ist auch erschreckend wie schnell unsere medien partei ergreifen und uns manipulieren … ständig wird die pressefreiheit in russland und anderen ländern kritisiert und selbst zeigt man hier in deutschland nur das was die deutschen sehen „sollen“die 2 brennenden häuser in gori werden zum beispiel immer und immer wieder gezeigt und es wird so dargestellt, als ob ganz gori brennen würde … und zchinwali sieht man so gut wie gar nicht … zumindest wird nicht die zerstörung gezeigt
das stimmt aber auch wirklich … ist ja nicht das erste mal, dass russland wie die sowjetunion dargestellt wird …. dabei hat deutschland die georgeier mit aufgerüstet … wir haben denen kriegsschiffe geschenkt … wir haben ihre armee regelmäßig mit ausgebildet … und nun wo die georgier die russen angegriffen haben eilt merkel dahin und was bietet sie diesen verbrechern als erstes an ? die nato mitgliedschaft …. also ein bündnis mit einem land, dass russland auf eigene faus angreift ….. wie soll russland das denn jetzt sehen ??
meiner ansicht nach ist die medienschlacht gegen russland in den deutschen medien nur zu erklären,das man versucht die bevölkerung in stellung zu bringen für die künftigen auseinandersetzungen um die russischen ressourcen.das es dem westen um demokratie geht(was soll man darunter eigentlich verstehen)ist nicht glaubhaft.offensichtliche kriegsverbrecher wie bush oder seine israelischen ableger werden im westen hofiert und mit einem augenzwinkern bedacht.geht es um russland und seine berechtigten sicherheitsinteressen wird die keule gezeigt und die vereinigte medienmeute stürzt sich auf den tumben,aggresiven iwan.das man vorher das ehemalige jugoslawien 78 tage lang bombardiert hat um den kosovo freizukriegen oder den krieg gegen irak und afghanistan um rohstoffe und aufmarschgebiete gegen china und russland führt scheint dagegen völlig in ordnung zu sein.
Tja, von solchen Konflikte profitiert das organisierte Verbrechen: Junge Frauen, Kinder werden von den Familien verkauft für ein paar Sack Kartoffeln, um über den Winter zu kommen, Drogen, Gewalt und Zwangsprostitution wohin man schaut