Jahrestag 2014: Vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg

Er war die erste Menschheitskatastrophe des 20. Jahrhunderts, ohne die die zweite nicht möglich gewesen wäre: Nach dem Anschlag auf den österreichischen Erzherzog Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 stürzten Europas Regierungen die Welt in ihren ersten globalen Konflikt – nach ihm mit seinen zehn Millionen Toten war nichts mehr so, wie es war. Was hatte sich verändert?

Chimäre Krieg als „Vater aller Dinge“

Als der Waffenstillstand unterschrieben war, hatte die Welt ein neues Gesicht. Die Herrscherhäuser Europas waren zum Teil verschwunden, und neue politische Strömungen gewannen an Einfluss, die das weitere 20. Jahrhundert prägen und für den zweiten großen Konflikt sorgen sollten: Der Faschismus, der Kommunismus und der Kapitalismus. Neue technische Entwicklungen hatte der Weltkrieg hervorgebracht oder vorangetrieben: das Maschinengewehr etwa, weiterentwickelte U-Boote und Automobile, der „Tank“ oder auch das Flugzeug, das in den kommenden 50 Jahren eine rasante Evolution erfahren sollte.

Eine Umkehrung der Europäischen Verhältnisse

Nach dem die Aushebelung von Demokratien oder demokratischen Strömungen durch radikale Kräfte wie den Nationalsozialismus und den Sowjetkommunismus zu Diktaturen und zur zweiten, ultimativen Weltkatastrophe führte, begann ein politischer und gesellschaftlicher Wandel.
Während vor dem 1. Weltkrieg das Reisen nur Privilegierten vorbehalten war, begann nach dem 2. Weltkrieg mit dem Aufkommen des Massentourismus mehr Aufklärung und Verständnis für andere Völker und Gesellschaften, die nun nicht mehr „fremd“ waren und dementsprechend leicht durch Propaganda verteufelt werden konnten.
Auch vor dem Hintergrund der Atombombe und der damit wachsenden Erkenntnis, dass der nächste Krieg zum Untergang der Menschheit führen könnte, bildeten sich nach der Zeit des „Kalten Krieges“ in Europa erste Tendenzen zu einem neuen europäischen Zusammengehörigkeitsgefühl, welches spätestens nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes in der heutigen EU mündete.
Daher ist es heute undenkbar, dass zumindest innerhalb Europas ein bewaffneter Konflikt wieder losbrechen könnte.

Foto: By repro 113 zehn [Public domain], via Wikimedia Commons

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