Sowohl „nichtsdestotrotz“ als auch „nichts desto trotz“ bestehen gegenüber der Word-Rechtschreibprüfung. Während die zweite Variante aus drei einzelnen, durchaus richtigen Wörtern besteht, wäre die erste, zusammengeschriebene Version ebenfalls richtig – wenn man es als echtes Wort durchgehen lässt. Denn „nichtsdestotrotz“ ist ein Scherzwort. Oder es war es zumindest einmal.
„Nichtsdestotrotz“ ist eine Wortparodie
Durch die häufige Verwendung von „nichtsdestotrotz“ ist es vielen heute nicht mehr bewusst, dass man sich mit dieser Wortschöpfung über leere Worthülsen und luftgefüllte Kommentare lustig machen wollte. Der Duden stuft das Wort daher auch als „umgangssprachlich“ ein. Ursprünglich sollte innerhalb der sich im 16ten bis zum 18ten Jahrhundert herausbildenden Studentensprache damit das Wort „nichtsdestoweniger“ und eine damit umständliche Ausdrucksweise karikiert werden.
Auch bei „nichts desto trotz“ fällt sofort auf, dass durch das Aussprechen eigentlich keinerlei Aussage getroffen wird – man dreht sich quasi verbal im Kreis. Da aber im Gegensatz zur ursprünglichen, scherzhaften Bedeutung heute Synonym zu „nichtsdestotrotz“ auch die Wörter „trotzdem“, „dennoch“ und ähnliches verwendet werden, konnte sich das Wort auch in der Umgangssprache etablieren, ohne stilistisch unangebracht zu wirken.
„nichts desto trotz“: Nicht ganz korrekt
In Anlehnung an das eigentlich verhohnepiepelte „nichtsdestoweniger“ oder auch „nichtsdestominder“ sollte man – wenn man schon „nichtsdestotrotz“ verwenden möchte – sich der zusammengeschriebenen Fassung hinwenden, die so auch im Duden zu finden ist. Da hingegen wird man aber auch, zumindest von der Rechtschreibprüfung in Word, keinen Fehler markiert bekommen, wenn man „nichts desto trotz“ schreibt. Allerdings ergibt dieses Dreiwortgebilde noch weniger Sinn als die Version ohne Leerzeichen.
die deutsche sprache ist komisch.
aber trotzdem sehr schön 😉