Um die Tabellenspitze erfolgreich zu verteidigen, musste ein Sieg gegen den Reviernachbar her. Alles andere wäre eine mittelschwere Schande gewesen. Es ging ja auch gut los. Christian Pander und Rafinha liefen ihre Außenbahn das ganz Spiel über rauf und runter. Nach einer missglückten Befreiung der Bochumer Deckung spielte Hamit Altintop auf seinen Bruder Halil, der schnickte den Ball durch seine Beine in den Strafraum auf Rafinha. Als alle mit einer Hereingabe rechneten, zog er den Ball aufs Tor zum 1:0 (19.).
Schalke agierte weiter abgeklärt nach vorne. Nach einem Abschlag von Neuer war Lövenkrands alleine vor dem Bochumer Tor und bezwang Skov-Jensen durch die Beine (27.). Von Bochum war nur wenig zu sehen.
Nach dem Seitenwechsel kam Lincoln. Fünf Minuten später erzeilte Gerkas nach einer schönen Flanke von Zwtschge Misimovic den Anschlusstreffer. Danach begann das zittern. Bis zu Butschers Foul an Lövenkrands in der 66. Minute mitten im Strafraum. Butscher flog vom Platz und den fälligen Elfmeter vergab Levan Kobiashvili sehr kläglich. Die 10 Bochumer waren gefährlicher, als die 11 Schalker Duckmäusschen. In der Nachspielzeit hatten die Knappen nach einem Konter gleich 4 Mal (!) innerhalb von 10 Sekunden die Möglichkeit, das 3:1 zu erzielen. Jeder Versuch scheiterte entweder an einem Bochumer oder am eigenen (vorrübergehenden) Unvermögen.
Nachdem durch die Siegesserie Mirko Slomka aus der Schusslinie gekommen ist, dürfte ihn wohl ein anderer abgelöst haben. Lincoln hat in den letzten Wochen niemand vermisst. Schalke spielte ansehnlichen Angriffsfußball und schoss sich damit an die Spitze. Kaum war Lincoln in der Partie, ging das zittern los. Slomka behielt mit der unpopulären Entscheidung Rost durch Neuer zu ersetzen vorerst Recht. Vielleicht sollte er den begnadeten Ballkünstler draußen lassen. Genug gute Gründe gibt es.
Glück auf.