Die inklusive Pädagogik, oder auch Inklusionspädagogik genannt, ist ein Ansatz der Pädagogik. Der besondere Ansatz beruht, anders als das weitverbreitete Prinzip der Selektion, auf einer wesentlichen Wertschätzung der Diversität, also Vielfalt, in der Bildung und Erziehung.
Deshalb betrachten Befürworter des Inklusionskonzept die Heterogenität als eine Gegebenheit, die als Normalität zu verstehen ist. Sie setzen sich ein für die Schaffung einer Schule, die die Bildungs- und Erziehungsbedürfnisse aller Schüler befriedigen soll.
Inklusionspädagogik als Chance zu Einheit und Gleichberechtigung
Die Inklusionspädagogik ist in vielen Ländern der Welt verbreitet und sogar gesetzlich reguliert. Hierzulande bildet das Konzept jedoch eine Ausnahme, ist noch relativ wenig bekannt und wird kaum praktiziert. Häufig wird sie fälschlicherweise sogar als Disziplin der Sonderpädagogik betrachtet oder gar für ein weiteres Modell für die Integration von Schülern mit Behinderungen in den gemeinsamen Unterricht gehalten.
Das deutsche Bildungssystem ist bislang weitläufig von der Idee und der Praxis der Selektion geprägt. Das bedeutet, dass Schüler nach der Grundschule beurteilt werden und dann anhand ihrer dortigen Leistung in Haupt-, Realschule und Gymnasium eingeteilt werden. Schüler, die den Anforderungen dieser Schulzweige nicht entsprechen können, werden in die Sonderschule verwiesen. Hier wird dann wieder nach Auffälligkeit und Förderschwerpunkt sortiert.
Einführung von Gesamtschulen als erster Schritt
Um dieses traditionelle Modell, was für viele Kinder nicht geeignet ist, aufzulockern, wurde im Rahmen der inklusiven Pädagogik die Einführung der Gesamtschulen angestrebt. Diese neue Schulform zeichnet sich dadurch aus, dass sie integrativ arbeiten. Schüler werden so entsprechend ihren Interessen ausgebildet und werden im Umgang mit „Andersartigen“ gelehrt.
Die Kernidee der Inklusionspädagogik besteht darin, dass kein Schüler mehr „andersartig“ beurteilt wird. Eine Klasse, oder eine Gruppe im Kindergarten bildet eine Einheit vieler unterschiedlicher Schüler/Kinder, die alle förderbedürftig sind. So gibt es für die inklusive Pädagogik keine normalen Schüler mehr, jeder Schüler ist quasi ein Sonderschüler, so dass der Sonderschüler zum normalen Schüler wird. Statt verschiedener Schulen gibt es nur noch die eine Schule für alle. Bei dieser Gemeinschaftsschule, die als Inklusionsschule angesehen werden kann, wird jeder Schüler individuell gefördert, während gleichzeitig die Interessen des Einzelnen beachtet und gewahrt werden. Alle Schüler werden gemeinsam unterrichtet.
Die inklusive Pädagogik soll durch das vereinheitlichende Konzept und der Frühförderung zu mehr Chancengleichheit, Gleichberechtigung und vor allem zu einem hohen Bildungsstandard führen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Homepage www.inklusionspaedagogik.de.