In verschiedenen Städten lagen schon vor über 10 Jahren Konzepte
zum Aufbau „Generationenübergreifender Stadtquartiere“ vor. Ganze Stadtteile
sollten so durchmischt werden, dass Bewohner aller Generationen in einer Art
Quotierung zueinander dort neue soziale Netzwerke errichten und unterhalten.
Man hielt es für einen ganz tollen Ansatz, dass der 20jährige Nachbar der
80jährigen Nachbarin nicht nur die Einkaufstüten tragen, sondern sie auch
gleich noch in der Nutzung des Internets unterweisen könne.
In meiner Heimatstadt wurde im Rahmen einer
Kasernenconversion dann tatsächlich eine überschaubare Einheit von rund 20
Wohnungen in zwei Häusern mit einem solchen Konzept hinterlegt. Einziehen
durften dort nur Quotenmieter. Mittlerweile muss festgestellt werden, dass im
Grunde keiner der Bewohner so richtig zufrieden ist. Die Vernetzung hat nicht
funktioniert. Tragfähige zwischenmenschliche Bindungen sind nicht entstanden.
Der ganze Komplex gerät mehr und mehr zum Ladenhüter auf dem Wohnungsmarkt.
Ist das wirklich überraschend? Doch eigentlich nicht!
Ältere Menschen feiern keine laut vertonten Parties mit
wechselnder Gästebesatzung bis tief in die Nacht. Manch Älterem mag der
beliebte, gemütliche Grillabend ein Dorn in Auge und Nase sein. Wieder andere
stören sich ganz grundsätzlich am Lärm, den eine Familie mit Kindern verursacht.
Die Familie wiederum stört sich daran, dass der junge Nachbar um 22 Uhr immer
noch vernehmlich Hardrock konsumiert und die Babies nicht schlafen können.
Kurz. Das gesamte Spektrum nachbarschaftlicher Probleme ist
geboten. Dies ist schon in nicht quotierten Wohneinheiten so. RTL fühlte sich
in der Vergangenheit zur beliebten Serie „Höllische Nachbarn“ motiviert und
auch an den Gerichten finden unzählige nachbarrechtliche Streitigkeiten ihre
juristische Fortsetzung.
Nur: Warum soll man diese, beklagenswerte, aber menschlich
doch wieder als normal zu bezeichnende Situation durch Mehrgenerationenkonzepte
auch noch institutionalisieren? Indem alle denkbaren Bewohnerkonstellationen
zusammengebracht werden, erreicht man natürlich auch, dass sich alle denkbaren
Konfliktsituationen entwickeln können.
Hallo Mr. P.!Also diesen Artikel kann ich sogar mit Zahlen belegen – ich mag Statistiken nämlich immer wieder gerne:Vom Statistischen Bundesamt wurden Anfang des Jahres Zahlen veröffentlicht, die sich auf Familien in Mehr-Generationen-Haushalten beziehen. Kernaussage: von 39,1 Millionen Haushalten in Deutschland sind heute gerade mal 282.000 Haushalte „Mehr-Generationen-Haushalte“, in denen drei und mehr Generationen (Großeltern, Eltern, Enkel, evt. Urenkel) leben. Das sind lediglich 0,7% aller Privathaushalte! Zum Vergleich: 1972 gab es 768.000 Mehr-Generationen-Haushalte = 3,3%, 1991 waren es 345.000 Mehr-Generationen-Haushalte = 1,2%.Wenn schon das Modell nicht funktioniert, nach dem Familien gemeinsam unter einem Dach leben sollen, wie soll das dann erst sein, wenn wildfremde Vertreter verschiedener Generationen unter einem Dach leben sollen?Ich gebe dir vollkommen Recht: Das Thema „Mehr-Generationen-Konzepte“, das immer mal wieder rausgekramt wird, wird auch bei der x-ten Wiederholung von irgendwelchen Ministern weder besser noch funktionierender…
Hallo Mr. P.!Also diesen Artikel kann ich sogar mit Zahlen belegen – ich mag Statistiken nämlich immer wieder gerne:Vom Statistischen Bundesamt wurden Anfang des Jahres Zahlen veröffentlicht, die sich auf Familien in Mehr-Generationen-Haushalten beziehen. Kernaussage: von 39,1 Millionen Haushalten in Deutschland sind heute gerade mal 282.000 Haushalte „Mehr-Generationen-Haushalte“, in denen drei und mehr Generationen (Großeltern, Eltern, Enkel, evt. Urenkel) leben. Das sind lediglich 0,7% aller Privathaushalte! Zum Vergleich: 1972 gab es 768.000 Mehr-Generationen-Haushalte = 3,3%, 1991 waren es 345.000 Mehr-Generationen-Haushalte = 1,2%.Wenn schon das Modell nicht funktioniert, nach dem Familien gemeinsam unter einem Dach leben sollen, wie soll das dann erst sein, wenn wildfremde Vertreter verschiedener Generationen unter einem Dach leben sollen?Ich gebe dir vollkommen Recht: Das Thema „Mehr-Generationen-Konzepte“, das immer mal wieder rausgekramt wird, wird auch bei der x-ten Wiederholung von irgendwelchen Ministern weder besser noch funktionierender…
Besser hätte ich es nicht statistisch hinterlegen können 😉
Besser hätte ich es nicht statistisch hinterlegen können 😉
Wenn die gute Frau v.d.Leyen (bittersweetchoc nennt sie „Grinsekatze“) so an diesem Modell hängt, wieso zieht sie dann nicht bei Papa und Mama Albrecht ein?Dann hätte auch der Vorschlag von Robin Renitent auf rebellog.com eine Chance.
Wenn die gute Frau v.d.Leyen (bittersweetchoc nennt sie „Grinsekatze“) so an diesem Modell hängt, wieso zieht sie dann nicht bei Papa und Mama Albrecht ein?Dann hätte auch der Vorschlag von Robin Renitent auf rebellog.com eine Chance.