Halloween – Last-Minute Tips

Bevor man an die konkrete Umsetzung der Verkleidung geht, sollte man einige Details beachten und sich die (eventuell) erworbenen Kenntnisse in Theater– oder empirischer Kulturwissenschaft vergegenwaertigen. Denn schon hierbei machen die meisten Menschen gravierende Fehler, auch wenn man einraeumen muss, dass sich mittlerweile die meisten Monster ganz nett kostuemieren, fehlt vielen einfach der letzte Schliff!

Jeder, der schon einmal Theater gespielt hat, weiss wie wichtig es ist, auch Details zu beachten. Nichts ist schlimmer als ein Monster mit Digitaluhr oder ein Hamlet mit Benetton T-Shirt. Oft sind es die kleinen Dinge, die man vielleicht gerade noch in den ersten Reihen wirklich sehen kann, denen aber ebenso viel Aufmerksamkeit zu widmen ist, wie den Kostuemen, da sie die Gesamtwirkung der Figur beeinflussen.

Doch was ist es, was einen verstuemmelten Untoten so richtig authentisch erscheinen laesst?

Zunaechst sind die meisten Untoten ja eines unnatuerlichen Todes gestorben. Das heisst es gibt Spuren von Misshandlung die oft so heftig sind, dass man sie schon beinahe als «Wunden» bezeichnen kann.

Zweitens haben die Zombies nicht nur eine Wunde, sondern gleich mehrere. Also ein einziges Einschussloch im Kopf ist zwar eine realistische Todesursache, bringt aber den Wahnsinn der Tat nicht so gut zum Ausdruck, wie herausgerissene Daerme, Verletzungen durch eine Motorsaege oder wenigstens dreissig Messerstiche.

Drittens sind dem eigentlichen Todesstoss oftmals ernsthafte Folterungen vorausgegangen.

Viertens treten Untote traditionell in lumpigen Kutten und wallenden Gewaendern in Erscheinung.

Klar das letzte Argument ist zumindest verkleidungstechnisch verstaendlich. Da man sich das muehsame -und oft auch schmerzhafte- herausreissen des Darmes spart, wenn man eine lange Kutte ueber dem Bauch traegt. Eine lange Kutte allein langt aber nicht, um seinem Gegenueber einen gehoerigen Schrecken einzufloessen. Der denkt sich dann vielleicht: "Moeoeoensch, der hat vielleicht ´ne alte Kutte an. Bestimmt hat dem einer die Daerme herausgerissen." Aber vielleicht auch nur: "Der Klaus haette sich aber wenigstens mal heute Abend was anstaendiges anziehen koennen."

Also mit der Kutte alleine sind wir noch nicht viel weiter gekommen. Vielleicht muessen wir noch einmal mit den grundsaetzlichen Eigenschaften der Zombies anfangen.

Zombies sind auf die Erde zurueckgekommen – so sagt es die Legende – weil in der Hoelle kein Platz mehr war. Wenn man sich so umschaut ist dies eine sehr plausible Erklaerung.

Aber warum kehren sie zurueck? Weil sie sich raechen wollen?

Eben!

Und zwar auf ganz furchtbare und schauderhafte Art und Weise. Deshalb tragen die Monster in der Regel auch noch das Toetungsinstrument mit sich herum, durch welches sie selbst ihr Leben lassen mussten: Kettensaege, Axt etc. Aber egal, ob man nun den klassischen «EDE®» (End-Darm-Entferner) mit sich herumtraegt oder ein Beil. Eines darf man dabei nie vergessen: Je weniger offene Wunden zu sehen sind, desto mehr Aufmerksamkeit widmet das Gegenueber der Tatwaffe.

Und es ist nicht die Waffe selbst, die nun in den Mittelpunkt des Interesses rueckt, sondern die Hand, die die Waffe fuehrt. Und diese muss wiederum authentisch erscheinen. Wenn die Haende ueber je fuenf Finger mit gepflegten, womoeglich sogar lackierten Naegeln verfuegen, dann ist das so als wuerde Hamlet mit Digitaluhr, Bennetton-T-Shirt und Irokesenschnitt die Buehne betreten. Irgendwie nicht authentisch. Aber wenn man den einen oder anderen unbenutzten Finger – bspw. den kleinen Finger der linken Hand – rechtzeitig (!) abhackt und die Wunde richtig schoen eklig vereitern laesst, dann sieht das schon wesentlich besser aus. Darueber hinaus sind die Fingernaegel ein ganz wichtiger Aspekt. Bei den ueblichen Inquisitionshandlungen wurden gerne die Fingernaegel gezogen. Einfach so – um ein wenig Schmerzen zu verursachen …

Von daher sollte sich jeder, der vorgibt von den Schergen des Papstes und der Kirche umgebracht worden zu sein, zunaechst einmal der Fingernaegel entledigen. Ein ebenfalls beliebtes Mittel der guten alten Zeit war das "Blenden". Man hat die Delinquenten einfach blind gemacht. Da es zugegebenermassen schwer ist, den optischen Eindruck zu erwecken, dass man nicht mehr in der Lage ist optische Eindruecke zu empfinden, muss man sich hier eines Tricks bedienen: Man schmiert sich die Augen mit reflektierendem Lack zu. Silber (hochglaenzend) kommt meines Erachtens immer ganz nett.

Um die schlimmsten Anfaengerfehler zu vermeiden genuegt es in den meisten Faellen, die Aktivitaeten zu vertauschen: Statt Augenbrauen zupfen und Fingernaegel zu lackieren muss man sich einfach nur die Fingernaegel zupfen und die Augen lackieren.

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-m*sh-

3 Meinungen

  1. Danke für diese schöne Geschenkidee!

  2. Hi, ich hab das Buch für meinen Kleinen Zwunsch gekauft und er findet das Klasse, versteht zwar noch nicht alles, ist aber rundum begeistert!LG

  3. hallo ihr müsst mal darauf gehen

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