Haarstyling: Wuschel Dich schön!

Wenn mir etwas die Petersilien verhagelt, dann sind es die Haarstyling-Tipps in Zeitschriften, die immer "ganz einfach zum Nachmachen" sind. Einfach ist gar nichts! Schon gar nicht, wenn man wie ich superfeine Haare hat, die nur dann gut aussehen, wenn sie von einem fachkundigen und geduldigen Friseur bzw. einer ebensolchen Friseurin optimiert wurden. Papilloten, elektrische Wickler, geheimnisvolle Spezialbürsten, mystische Stylingprodukte … und … und … und. Ich hab alles ausprobiert. Das Ergebnis hatte auch nicht nur ansatzweise etwas mit den schönen Fotos zu tun, mit denen die Styling-Tipps illustriert werden. Mittlerweile bin ich so gefrustet, dass ich einen großen Bogen um das Thema mache. Doch kürzlich habe ich beim Blättern durch ein Beautymagazin gesehen, dass der Wuschel-Look wieder im Kommen ist. In drei Schritten zu einer hübschen Lockenfrisur? Ja, ja – wer´s glaubt. Als Stylinggeschädigte weiß ich, dass das bei mir nicht funktionieren kann. Ich hatte auch schon fast umgeblättert, doch das Foto der hübschen Blondine mit der Engelsfrisur veranlasste mich dann doch, mir die Gebrauchsanleitung näher zu betrachten. In drei Stufen zur Traumfrisur? Klingt interessant. Sieht auch alles einfach und übersichtlich aus … 

Foto 1: Das nasse Haar in der Mitte scheiteln. Den Ansatz der Haare mit dem Föhn auf mittlerer Temperaturstufe trocknen – OK, das schaffe ich gerade noch!

Foto 2: Um die Kopfhaut zu schonen, Haare mit dem Diffuser-Aufsatz trocknen und nach Lust und Laune in Form bringen – Vorsicht, Falle! 

Foto 3: Danach den Look von oben mit einem Haarspray fixieren – ach ne!

Urplötzlich war mir klar: Das ist ein Haar-Styling-Deja-vu-Erlebnis. Das kennst Du doch. Schon vor Jahren hatte ich mir einen Föhn mit Diffuser gekauft in der Hoffnung, nun endlich das ultimative Helferlein für mein störrisches Haar gefunden zu haben. Doch ich konnte mir die Fingerkuppen wund wuscheln, von Engelslocken keine Spur. Mein Haupthaar sah eher aus wie ein Krähennest nach einem Unwetter. Enttäuscht hatte ich deshalb den Diffuser seinerzeit aus dem Bad verbannt. Und nun lächelt mich wieder diese Blondine an. Triumphierend. Ironisch. Als wollte sie mir sagen: Hey Du, sag bloß, Du kriegst das nicht hin. Ist doch alles ganz easy. Natürlich schaffe ich das. Die Überschrift sagt ja auch: Alles "reine Kopfsache". Euch werde ich´s zeigen. Gleich heute Nachmittag gehe ich in die Stadt und besorge mir einen neuen High-Tech-Föhn mit Diffuser. Dann wird intensivst gewuschelt und diffusert – und wenn mich kein Tag des Lebens mehr freut. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt … 

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