Gleichberechtigung beim Gehalt: Der Gender Pay Gap sinkt – doch viele Probleme bleiben

Gleiche Arbeitskraft, weniger Geld: Der Gender Pay Gap definiert den Unterschied bei den Bruttogehältern von Mann und Frau. Dieser ist im letzten Jahr fühlbar gesunken. Dennoch gibt es nach wie vor viele Ursachen, die Frauen benachteiligen.

Verringerung um 2 Prozent

Frauen habe nach wie vor weniger Einkommen als Männer, aber die Lücke verkleinert sich: Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts verdienten sie im Jahr 2024 durchschnittlich 16 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Zum Vergleich: 2023 lag dieser Wert noch bei 18 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Dokumentation des Gender Pay Gaps im Jahr 2006.

In Euro ausgedrückt lag der durchschnittliche Bruttolohn für Frauen Im letzten Jahr bei 22,24 Euro, Männer verdienten im selben Zeitraum 26,34 Euro. Interessant: In den neuen Bundesländern fiel der Gender Pay Gap mit fünf Prozent wesentlich geringer aus als in den alten Ländern mit 17 Prozent.

Frauen arbeiten öfter in Teilzeit

Grundsätzlich ist diese Entwicklung positiv. Trotzdem gibt es keinen Grund, sich in Bezug auf die gleiche Bezahlung von Mann und Frau zurückzulehnen – im Gegenteil. Denn nach wie vor sind die Unterschiede bei der Lebensarbeitszeit zu hoch. Hauptgrund ist die Tatsache, dass Frauen nach der Gründung einer Familie in Teilzeit tätig sind. Dabei verdienen sie laut Aussagen einer Expertin der Forschungsgruppe für Gender Economics im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nicht nur insgesamt weniger, sondern oft auch weniger pro Arbeitsstunde. Darin liegt die Hauptursache fürs Gender Pay Gap.

Anstieg bei den Monatslöhnen

Ein wesentlicher Grund für die Verringerung der Einkommenslücke ist die positive Entwicklung bei den Bruttomonatsverdiensten der Frauen. Hier ist im letzten Jahr ein Anstieg von etwa acht Prozent zu verzeichnen. In Euro ist das im Schnitt ein Plus von 2.633 Euro (2023) auf 2.851 Euro (2024). Zum Vergleich: Die Bruttolöhne der Männer stiegen im selben Zeitraum von 3.873 Euro auf 4.078 Euro an.

Bildnachweis: Pixabay, 1851464, Pexels

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