Geld vom Staat für berufstätige Eltern in Teilzeit?

Viele wünschen es sich, aber nur wenige bekommen es hin: 60 Prozent aller Eltern würden sich gerne sowohl das Geldverdienen als auch die Kindererziehung teilen. Das sagt Familienministerin Baley (SPD). Und die Kinder würden sowieso gerne Zeit mit beiden Elternteilen verbringen. Deshalb wirbt die Ministerin für ein neues Familienmodell: „Teilzeit für beide Eltern“. Als Ausgleich soll es für jeden 150 Euro vom Staat geben. Kann das funktionieren?


Tatsächlich ist es noch immer Frauensache, die Arbeitszeit für die Kindererziehung zu reduzieren. 65,6 Prozent der in Deutschland lebenden Mütter mit Kindern ab sechs Jahren arbeiten in Teilzeit. Bei den Vätern sind das hingegen nur magere 4,4 Prozent. Erstmals hat das Bundesfamilienministerium jetzt die Kinder befragt, und die würden am liebsten mit beiden Elternteilen Zeit verbringen. Sie wären also mit zwei Teilzeitjobs sehr zufrieden. Denn: Sowohl Väter als auch Mütter haben ihre eigenen Stärken – das sieht auch die Wissenschaft und Pädagogik so. Um das jedoch zu erreichen, müssten beide Elternteile arbeiten und ihre Vollzeitstellen um zehn bis zwanzig Prozent reduzieren. Eine Idee, die sicherlich viele Eltern gut finden – finanziell kann das jedoch schwierig bis unrealistisch werden.

150 Euro pro Elternteil

Pünktlich zum Wahlkampf kommt Familienministerin Katarina Baley (SPD) jetzt aber mit einem Wahlgeschenk um die Ecke: 150 Euro pro Elternteil soll es geben, wenn beide ihre Jobs auf höchstens 36 Stunden pro Woche reduzieren: „Beide Elternteile arbeiten vollzeitnah und der Staat gibt noch etwas dazu. Dann ist die Einbuße für die Familie kaum noch vorhanden.“ rechtfertigt Baley ihr „großzügiges“ Angebot. Nur die Arbeitgeber, die dabei mitmachen, findet man eher selten – das zumindest befürchten Experten. Spätestens in einem Jahr werden wir sehen, wie viele Elternpaare in den Genuss des Geldgeschenks gekommen sind …

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