Fluggesellschaften: Auch Condor reduziert seine Flüge am Hamburger Flughafen

Nach Ryanair und Eurowings will nun auch Condor weniger Ferienflieger von der Hansestadt aus starten lassen. Das Flugkontingent der Airline wird ab Sommer 2025 reduziert, betroffen sind Verbindungen nach Griechenland und Spanien.

Erhöhung des Luftverkehrssteuer und Gebühren als Ursache

Die Fluggesellschaft hat mitgeteilt, dass sie ihr Angebot am Hamburger Airport im kommenden Sommer um 13 Prozent reduziert. Als Grund hierfür wird aus Sicht der Gesellschaft die unverhältnismäßige Erhöhung der Flugsicherungsgebühren, der Luftsicherheitsgebühr und der Luftverkehrssteuer angegeben.

Mit derselben Begründung haben bereits Ryanair sowie Eurowings ihr Angebot in Hamburg und anderswo in den letzten Tagen reduziert oder sogar ganz eingestellt. Für den Hamburger Airport ist die Entscheidung ein weiterer schwerer Schlag in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit.

Airline mit langer Tradition

Die Entscheidung für die Reduzierung ihrer Flüge am Standort Hamburg wird von einer Fluggesellschaft getroffen, die auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken kann: Condor ist eng mit der Entwicklung des deutschen Tourismus verknüpft. Gegründet wurde das Unternehmen am 21. Dezember 1955 unter dem Namen „Deutsche Flugdienst GmbH“ von vier Gesellschaftern: Norddeutscher Lloyd, Hamburg-Amerika-Linie, Deutsche Lufthansa und Deutsche Bundesbahn. Der Heimatflughafen war von Beginn an Frankfurt am Main.

Die ersten Flüge starteten zu Ostern 1956, als ein zweimotoriges Propellerflugzeug Pilger nach Israel brachte. Schon bald folgten Ferienflüge nach Mallorca und Teneriffa. 1961 übernahm die Deutsche Flugdienst GmbH die 1957 gegründete Condor Luftreederei des Oetker-Konzerns und benannte sich in „Condor Flugdienst GmbH“ um.

Führender Deutscher Ferienflieger

In den folgenden Jahrzehnten expandierte Condor stetig und etablierte sich als führende deutsche Airline in diesem Bereich. Wichtige Meilensteine waren die Einführung von Düsenflugzeugen in den 1960er Jahren und der Einsatz der Boeing 747 ab 1971. Condor war damit die erste Ferienfluggesellschaft weltweit, die den „Jumbo“ einsetzte.

In den 1990er Jahren begann Condor mit dem Einzelplatzverkauf und führte als erster Ferienflieger eine Business Class ein. Die Gesellschaft wechselte mehrfach den Besitzer, gehörte lange zur Lufthansa und später zum britischen Reisekonzern Thomas Cook.

Turbulente Entwicklung in den letzten Jahren

Nach der Insolvenz von Thomas Cook im Jahr 2019 stand Condor vor großen Herausforderungen. Die Corona-Pandemie verschärfte die Situation zusätzlich. Doch das Unternehmen konnte sich durch staatliche Hilfen und eine Übernahme durch den Vermögensverwalter Attestor stabilisieren.

Heute operiert Condor von mehreren deutschen Flughäfen aus. Die Flotte besteht aktuell aus Flugzeugen der Typen Airbus A320/A321 und die Boeing 757 für Kurz- und Mittelstrecken sowie der Airbus A330neo für die Langstrecke.

Dabei will die Airline nicht nur den Komfort für die Passagiere verbessern, sondern auch den Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Diese Investition in eine nachhaltigere Zukunft unterstreicht Condors Ambitionen, auch in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Rolle im Ferienflugmarkt zu spielen.

Bildnachweis: Pixabay, 4262647, wzdigiphoto

 

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