Kein anderes Getränk ist so sehr mit der deutschen Kultur verbunden wie das Bier. Entsprechend viele Sorten gibt es bei uns in Deutschland. Beginnend beim klassischen Pils, Weißbier oder Export, bis hin zu lokalen Sorten wie dem Düsseldorfer Altbier oder dem Kölner Kölsch. Momentan geht der Trend zu exklusiveren Angeboten und Bierspezialitäten aus kleinen Brauereien.
Microbreweries werden sie genannt und meinen nicht mehr als kleine Bierbrauereien, die in Deutschland stetig neu eröffnet werden. Sie brauen ihr eigenes Bier, schenken es im gastronomischen Bereich aus und sind selten lange haltbar. Dennoch sind sie bei ihren Gästen sehr beliebt!
Frisch muss es sein
Flaschenbiere haben den Nachteil, dass Supermärkte nur solche Sorten akzeptiert, die über eine lange Haltbarkeit verfügen. Bestenfalls verändert sich der Geschmack während dieser Zeit nicht bis wenig. Diese Tatsache zwingt Großbrauereien dazu, im Rahmen der Pasteurisierung auf einen großen Teil der im Bier enthaltenen Aromen und Geschmacksnuancen zu verzichten. Außerdem nimmt das Erhitzen, das für eine lange Haltbarkeit notwendig ist, dem Bier einen Großteil seiner natürlichen Frische. Bei Microbreweries steht dagegen die Optimierung des Geschmacks im Zentrum des Interesses. Der Vorteil: Der Ausschank erfolgt ausschließlich in der jeweiligen Gaststätte. Außerhausverkäufe sind begrenzt. Frisches Bier wird frisch serviert, altes Bier gibt es nicht oder wird entsorgt! Je frischer, desto besser also!
Den Geschmack der Kundschaft treffen
Ein weiterer Vorteil von Kleinbrauereien ist der, dass sie ein direktes Feedback zu ihren Bieren erhalten. Entsprechend lässt sich am Konsum ablesen, welche Bierarten von den eigenen Gästen besonders geschätzt werden. Dies macht den Weg zu kreativen Experimenten frei, die zu neuen Bierspezialitäten führen. Obwohl in Deutschland die Experimentiermöglichkeit aufgrund des Reinheitsgebots vergleichsweise begrenzt ist, entstehen auf diese Weise trotzdem immer neue Kreationen mit einer einzigartigen Vielfalt an Aromen und Farben. Schuld daran tragen nicht zuletzt die weiterentwickelten Hopfensorten. Mit Aromahopfen erhalten Biere Noten von Zitrusfrüchten und anderen einzigartigen Geschmacksnuancen. Außerdem haben diese Biere einen herben Geschmack, den viele Handelsmarken schon seit Jahren nicht mehr entfalten.
Im Sommer sind vor allem fruchtige Biere beliebt. Sie duften und schmecken nach Himbeeren oder Südfrüchten. Glauben Sie nicht? Dann probieren Sie es aus!
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt
Hopfen, Malz und Wasser – mehr braucht es nicht, um ein Getränk mit echtem Charakter zu erschaffen. Die genaue Abstimmung der Zutaten, der Ablauf des Brauprozesses und die Temperierung des fertigen Produkts haben Einfluss auf das am Ende stehende Geschmackserlebnis. Während große Marken auf den Wiedererkennungswert ihres Produkts setzen müssen, können kleine Brauereien ihrer Kreativität immer wieder freien Lauf lassen. In diesem Sinne: Wohl bekomm’s!
Foto 1: Bierkrüge: Thinkstockphotos, iStock, 474487009, kazoka30
Foto 2: Braukessel: Thinkstockphotos, iStock, 461778719, imantsu