Erhöhung der US-Einfuhrzölle: Deutsche Exportgüter mit 20 Prozent belegt

US-Präsident Trump hat ein umfassendes Zollpaket auf den Weg gebracht, um mit den Einnahmen die Volkswirtschaft seines Landes zu sanieren. Die Folgen für die Weltwirtschaft sind unabsehbar, an den Börsen gehen die Kurse auf Talfahrt. Exportprodukte aus Deutschland und die EU werden mit 20 Prozent besteuert.

Zehn Prozent Zollpauschale, Aufschläge von bis zu 50 Prozent

Grundsätzlich werden die USA ab dem 05. April 2025 Importe aus aller Welt mit mindestens zehn Prozent an Einfuhrzöllen belegen. Zudem hat die US-Regierung einen komplexen Berechnungsschlüssel vorgelegt, der für einige Länder wesentlich höhere Zölle vorsieht. Laut Stimmen aus dem Weißen Haus handelt es sich bei ihnen um Staaten, die ein besonders signifikantes Handelsdefizit aufweisen. Zu ihnen gehören Länder wie Lesotho (50 Prozent Zoll), Mianmar (44 Prozent), China (34 Prozent) oder Liechtenstein (37 Prozent).

Als Begründung für die drastische Erhöhung der Einfuhrzölle nennt die sicherheitspolitische und wirtschaftliche Risken, Präsident Trump hat deswegen sogar einen nationalen Notstand ausgerufen, um die Maßnahmen zu rechtfertigen.

Deutschland ist auf der Zoll-Liste nicht separat aufgeführt, sondern ist Bestandteil der Europäischen Union (EU). Alle Mitgliedsländer der EU werden ab Montag pauschal mit 20 Prozent Einfuhrzöllen belegt, somit auch die Bundesrepublik.

Negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt

Die möglichen Folgen der US-Zölle verunsichern Anlegerinnen und Anleger, als Folge knickt der Aktienmarkt ein. Werden die US-Pläne vollumfänglich durchgesetzt, dürfte das globale Wachstum massive Einbußen erleiden.

So brach der DAX heute im frühen Handel um 2,4 Prozent ein, bereits vor der Veröffentlichung der US-Einfuhrzölle notierte der deutsche Leitindex bei gestrigem Handelsschluss ein Minus von rund 0,7 Prozent (22.390 Punkte).

Laut Finanzexpertinnen und -experten sind die US-Zölle teils wesentlich höher als erwartet ausgefallen, viele sprechen von einem Ende der Freihandelsära. Inwiefern Verhandlungen mit der Trump-Administration zu einer Verbesserung der Lage führen können, ist noch nicht abzusehen. Dasselbe gilt für die Art möglicher Zugeständnisse, welche die betroffenen Länder dabei machen müssen.

Für die sowie so schon schwächelnde deutsche Wirtschaft prognostizieren Handelsfachleute eine dauerhaften Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Besonders betroffen sind dabei die Bereiche Automobilbau, der Maschinenbau sowie der Pharmasektor.

Flucht ins Gold

Viele Anlegerinnen und Anleger reagierten auf das Zoll-Beben Donald Trumps mit dem Kauf von Gold, um einen Teil ihres Anlagevermögens zu sichern. So stieg der Preis für eine Feinunze Gold auf 3.157,23 Dollar an. Metallhändler rechnen auf einen weiteren Anstieg auf rund 3.200 Dollar. Die Preise für Industriemetalle wie Aluminium, Kupfer, Nickel oder Zinn fielen als Marktreaktion auf die US-Zölle hingegen um ein- bis drei Prozent.

Bildnachweis: Pixabay, 718781, niekverlaan

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