Eine berühmte Untersuchung wurde einst bei leitenden Angestellten des amerikanischen Telekommunikationsriesen AT&T gemacht. Die Untersuchung erstreckte sich über mehrere Jahre, in deren Verlauf das Unternehmen eine Umstrukturierungsphase durchlaufen hat, die mit vielen einschneidenden Veränderungen, Entlassungen, Versetzungen und neuen Aufgaben verbunden war. Aus zunächst 700 leitenden Angestellten wurden 200 herausgesucht, die besonders starke Belastungen angegeben haben. Diese Stichprobe wurde dann noch einmal unterteilt in solche Führungskräfte, die über ein großes Ausmaß an körperlichen Beschwerden und Krankheiten klagten und solchen, die trotz vergleichbarer Belastung relativ wenig krank waren. Die Forscher interessierte natürlich, worin sich die beiden Gruppen unterschieden. Zunächst verglichen sie verschiedene Sozialdaten wie Einkommen, Status, Bildung, Alter und so weiter. Darin waren sich die beiden Gruppen in ihrer Zusammensetzung aber sehr ähnlich. Die Wissenschaftler forschten weiter und befragten die Angestellten. Und nun fanden sich tatsächlich Unterschiede und zwar sehr deutliche. Diese betrafen die Einstellungen und Meinungen über sich selbst, über die Arbeit und über die Menschen mit denen sie zu tun hatten, primär ihre Kollegen, ihre Vorgesetzten und Kunden. Diese Selbstgespräche wurden von den Autoren des Forschungsprojekts mit „Widerstandsfähigkeit" ("Hardiness") überschrieben.*
Fortsetzung folgt
*Auszug aus dem Hörbuch "Mit Stress zur Spitzenleistung" von Markus Frey
Es spielt z.B. auch eine Rolle, wie sehr jemand durch den etwaiigen Verlust seines Arbeitsplatzes finanziell bedroht ist.
Ich stimme meinem Vorkommentator zu.
Im Prinzip stimme ich zu. Doch gehe ich davon aus, dass es bei der besagten Untersuchung keine größeren Differenzen zwischen den leitenden Angestellten in punkto Arbeitsplatzsicherheit gab. Sonst hätten diese beiden Gruppen nicht verglichen werden dürfen.Eigene Erfahrungen bestätigen im Übrigen den Bericht von der Geschichte bei AT&T weitgehend.
Nach meiner Meinung spielt bei diesem Themaauch Erziehung sowie das soziale Umfeld, in dem man lebt, eine große Rolle. Wird man nach dem Job noch von mehreren Kleinkindern gebraucht?Wieviel vom Ehepartner unterstützt?
Ich möchte mal bezweifeln, dass Einstellungen solche hohen Auswirkungen haben, wie uns dieser Artikel berichten will. Es sind die Reize, die Belastungen produzieren.
Ich denke schon, dass es an der Einstellung liegt. Äußere Reize haben wir alle, doch mit unterschiedlichen Einstellungen erleben wir diese vollkommen anders.http://www.thomasklueh.de/lexikon/glueckstraining/
Für mich ist es ein Konglomerat aus allen angesprochenen Dingen. Vor allen Dingen gebe ich da aber Heike recht: Das soziale Umfeld spielt eine wesentliche Rolle. Wird man aufgefangen? Gibt es noch andere, vielleicht wichtigere Dinge als meinen Beruf? In welcher finanziellen Situation befinde ich mich? In welchem Alter? etc. etc.
Natürlich ist es leicht zu sagen – es gibt Unterschiede in der Einstellung und diese wirken sich aus.Die Frage ist aber auch: Wie kommt es zu den Einstellungen? Wenn ich z.B. einen schlechten Job habe – schlecht bezahlt und möglicherweise auch noch stressbehaftet – dann wird schwer eine „gute“ Einstellung zu haben. Dann interessiert mich weniger die Arbeit, sondern wie ich zu meinem Geld für den nächsten Urlaub in einem schönen Hotel auf Mallorca komme.
Was mir fehlt sind die Klarheiten zu: Welche Einstellungen genau? Woher kommen diverse Einstellungen? Dann auch die Unterteilung in krank werdende und wenig kranke. Sind die wirklich gesünder oder geben sie es nicht zu krank zu sein?Also wer einen unangenehmen Job hat neigt wahrscheinlich eher dazu auch im leichten Krankheitsfall dies auszunutzen.