Durchfall – vorübergehende Gesundheitsstörung oder ernst zu nehmendes Symptom?

Meist tritt Durchfall begleitet durch Übelkeit, Bauschmerzen, Erbrechen und Fieber auf – Sie fühlen sich einfach nur krank. Diarrhoe ist eine Schutzreaktion des Körpers, der versucht, scheinbare Krankheitserreger und Giftstoffe auf dem schnellsten Weg nach draußen zu befördern.
Bei längeren oder schwereren Verläufen kann es jedoch zur Dehydration kommen, einer Kombination aus Flüssigkeitsverlust und Störung des lebenswichtigen Elektrolythaushalts. Die natürliche Balance der Darmflora gerät durcheinander, Krankheitserreger haben freie Bahn.

Akut oder chronisch

Durchfälle können je nach Krankheitsbild „einmalig“ für Tage bzw. über Wochen auftreten oder den Betroffenen in Schüben bis lebenslang begleiten.

Lebensmittelvergiftungen

Rund 20 bis 30 Prozent der akuten Brechdurchfälle sind auf enterotoxische Colibakterien zurückzuführen, die durch keimbelastetes Gemüse zu einer oralen Infektion führen. E.coli ist laut dem österreichischem Infektionsnetz die häufigste Ursache für Reisediarhön – gefolgt von Shigellen und Salmonellen. Ein bewährtes Durchfallpräparat (zum Beispiel Lacteol) sollte in einer gut bestückten Reiseapotheke daher nicht fehlen.

Infektionskrankheiten

Zwischen Oktober und April sind Virusinfektionen des Magen-Darm-Traktes besonders auf dem Vormarsch. Der diesbezüglich hochansteckende Virus ist der Norovirus (nach Rota- und Adenoviren). Das Fachportal Norovirus24 informiert über die damit häufigste weltweite Durchfall-Ursache. Bei sonst gesunden Patienten verläuft der Durchfall-Virus unkompliziert über 3 bis 5 Tage. Problematischer wird es bei abwehrgeschwächten Menschen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Die Erkrankungen des Darms gelten als wiederkehrend bzw. permanent aktiv entzündlich. Am bekanntesten sind wohl Morbus Crohn, welcher den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen kann sowie Colitis Ulcerosa, welche ausschließlich den Dickdarm befällt. Laut der Berliner Charité wird ein Zusammenspiel mehrere Faktoren angenommen. Zu erblichen kommen Umweltfaktoren, verknüpft mit einer Abwehrreaktion des Körpers gegen Bestandteile der eigenen Darmwand.

Andere Ursachen

Durchfälle – akut, dauerhaft oder wiederkehrend – müssen nicht zwangsläufig eine krankhafte Ursache haben. Sie können sich zudem als Nebenwirkung oder Unverträglichkeit äußern bzw. bezeichnende Symptome von Verdauungsstörungen sein.

Medikamente

Antibiotika beispielsweise sind neben ihrer guten Wirksamkeit für bakterielle Infektionen und zunehmender Ängste bezüglich entstehender Resistenzen auch für ihre mögliche Nebenwirkung bekannt: Durchfall. Mit den krankmachenden werden zwangsläufig auch „gute“ Keime abgetötet. So entsteht in der Darmflora Platz sowie das richtige Milieu für das Mutieren von Hefepilzen.

Laktose-Intoleranz

Die sogenannte Milchzuckerunverträglichkeit betrifft in Mitteleuropa geschätzt 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung. Grund für Durchfall, Bauchweh und Blähungen ist hierbei ein Mangel am Laktase-Enzym, der Milchzucker ungespalten in den Darm gelangen lässt und derartige Beschwerden verursacht.

Reizdarm-Syndrom

Das Zentrum für Gesundheit berät über diese paradox wirkende Funktionsstörung des Dickdarms ohne erkennbare krankhafte Ursache. Der Darm zeigt auf Reize wie Stress oder bestimmte Nahrungsmittel eine bestimmte Überreaktion, wie Durchfall oder Verstopfung bzw. einem Wechsel beider Symptome.

Laktobazillen

Um die angegriffene Darmflora zu regenerieren, können eine umfassende Darmsanierung (nach Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker) und der Aufbau einer funktionierenden physiologischen Darmflora wichtig sein, ebenso der Zusatz durch pre- und probiotische Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel.

Ebenso stimulierend auf die Immunabwehr wirken Laktobazillen (Milchsäurebakterien). Es gibt diese als hochkonzentriertes, natürlich wirksames Präparat in Pulver- oder Kapselform (zum Beispiel Lacteol®). Die Darmschleimhaut mit einem biologischen, schützenden Film ausgekleidet, fördern sie deren Regeneration sowie das gesunde Wachstum der Darmflora. Akute Krankheitserreger werden somit in ihrer Wirkung gehemmt und die Krankheitsdauer (Durchfalldauer) verkürzt.

Darmkrebs

Länger anhaltende Durchfälle können laut dem Robert-Koch-Institut, des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Krebsinformationsdienstes auch auf die dritthäufigste Krebserkrankung hindeuten: Darmkrebs. Aus Statistiken der letzten Jahre wird eine erschreckende Prognose abgeleitet. 2014 werden vom Robert-Koch-Institut 35.500 Männer sowie 28.400 Frauen erwartet, die erstmals an Darmkrebs erkranken.

Fazit

Nicht jeder, der Durchfall hat, muss gleich an eine ernst zu nehmende Erkrankung denken. Dennoch gilt es, auch banal erscheinende Gesundheitsstörungen ernst zu nehmen und genau auf seinen Körper und dessen Signale zu achten. Leben Sie gesund und gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen.




Bildherkunft: SyB – Fotolia

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