Drei Wochen absolutes Bewerbungsverbot !

Typischer Fall im Coachingalltag: Manager bewährte sich stets im Unternehmen, musste sich noch nie bewerben. Alle fünf Jobs haben sich irgendwie logisch ergeben. Und plötzlich werden Stellen gekürzt, ganze Abteilungen outgesourct. Auch unser Manager wird gekündigt.

Noch denkt er sich nichts dabei, kassiert die Abfindung, macht erst mal Urlaub und beginnt dann zu suchen. Und bewirbt sich fleißig – mit erstklassigen Unterlagen, profigecheckt, versteht sich. Und bekommt eine Absage nach der anderen. Er verdoppelt seinen Einsatz und kriegt doppelt so viele Absagen. Was passiert da?

Unser Manager hat sich – wie so viele in gleicher Situation – auf Stellen beworben, weil er einen Job braucht und nicht, weil dieser Job genau das wäre, was er wirklich, wirklich will. Und das lesen geschulte Personaler zwischen den Zeilen heraus. Und sie wollen ihre freien Positionen genau den kompetenten Menschen geben, die auch ihr Unternehmen meinen.  

Was also tun? Manchmal muss man erst einen Schritt zurückgehen, bevor man zwei vorwärts macht.

Weiterbringende Fragen könnten hier sein:

  • Welche grundsätzlichen Möglichkeiten (von abstrus bis sehr realistisch) haben Sie?
    z.B. zur Konkurrenz wechseln, ins Ausland gehen, Branche wechseln, sich selbständig machen, reich heiraten …
  • Was wollen Sie auf gar keinen Fall (mehr)?
  • Was stattdessen?
  • Welche anderen Bewerbungsstrategien könnten Sie entwickeln?
  • Wer oder was könnte Ihnen bei der Beantwortung der Fragen oder beim Erreichen des Ziels behilflich sein?

Wenn gar nichts mehr geht, hilft hier oft folgende Anweisung: „Sie haben drei Wochen*  lang absolutes Bewerbungsverbot. Die einzigen Bewerbungen, die erlaubt sind, sind nicht ernst gemeinte Just-for-fun-Bewerbungen."

In acht von zehn Fällen finden meine Kunden genau in dieser Phase eine neue Arbeitsstelle.

* die individuelle Dosis wird je nach Härtegrad bestimmt. Es können auch schon mal zwei Monate werden. Selbstverständlich weiß jeder meiner Kunden, dass ich ihm in Wirklichkeit überhaupt nichts verbieten kann und will.

6 Meinungen

  1. ..ich mag den Mann nicht!

  2. Der Mann hängt seine Fahne wirklich bei jedem Beratervetrag raus und will Transparenz..unglaublich!

  3. Aha – „Fachmann“ sind wir also. Na, da will ich mal nicht so sein…

  4. Och Käthe,“sei doch bitte so“ sonst erschließt sich mir der Sinn deines Kommentars goch gar nicht 🙂

  5. Och Chefarztfrau, der Fliegenheini ist der „Fachmann“ und dem kann ich nicht mehr aufn Pelz gucken. Deshalb bist du der bessere Fachmann, Chefarztfrau:-)

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