Die Geschichte der Hamburger Reeperbahn

Die Geschichte der Hamburger Reeperbahn begann wahrscheinlich im Jahr 1247. Auf dem Gebiet des heutigen Fischmarkts soll ein Zisterzienserinnen-Kloster gelegen haben, das aber später ins Altertal umzog. 

In der Hamburger Chronik wird das Jahr 1429 genannt: In diesem Jahr soll die heutige Richtung festgelegt worden sein. Der damalige Hamburger Bürgermeister empfing Graf Schaumburg. Der Graf blieb über Nacht in Hamburg und war so begeistert von der Gastfreundlichkeit der Gastgeberin, der Frau des Bürgermeisters, dass er ihr den Hamburger Berg als Trockenwiese für ihre Wäsche schenkte. Dies war die erste von vielen Erweiterungen des Hamburger Gebiets.

Das nächste wichtige historisch erfasste Ereignis war 1605, als die Pest Hamburg heimsuchte. In der Annenstraße wurde ein Pesthof gegründet. Hier wurden psychisch Kranke und Seuchenopfer behandelt. Fünf Jahre später, im Jahr 1610, wurde den Bürgern zugesagt, dass sie im damaligen Altona ihr Gewerbe und ihre Religion frei ausüben dürfen, zwei Straßen wurden daraufhin in „Große Freiheit“ und „Kleine Freiheit“ umbenannt.

Um 1616 ebnete die Stadt die unerlaubten Siedlungen vor Hamburg ein, um die Schrägen der Befestigungswälle zu verstärken und so Angreifern keine toten Winkel zu bieten. In diesem Zusammenhang entstand 1621 auch das Millerntor.

Ab dem 17. Jahrhundert siedelten – wieder unerlaubt  – immer mehr Menschen, die einem lauten oder geruchsintensiven Gewerbe nachgingen, vor den Stadttoren. Dazu gehörten auch die Reepschläger. Außerdem benötigten die Seiler und Taumacher für die Ausübung ihres Berufs eine lange und möglichst gerade Strecke für ihre Taue, die Reeper. In der sogenannten Reeperbahn lagen die langen Seile, die zu Schiffstauen verarbeitet wurden. Dies geschah, indem man sie in der langen und geraden Bahn immer wieder übereinander schlug und so miteinander verwob.

Die Verwendung war namensgebend

Von der Arbeit der Reepschläger in der Reeperbahn (ab dem 17. Jahrhundert bis ins Jahr 1883) hat die Hamburger Reeperbahn ihren Namen. Aber nicht nur in der Hansestadt, auch in vielen weiteren Küstenstädten (zum Beispiel in Kiel, Schleswig, Stade und Buxtehude sowie im dänischen Aalborg) gibt es solche Straßennamen bis heute. Über ihre frühere Verwendung geben auch Straßennamen wie Reiferbahn oder Seilerbahn Auskunft, wobei aber in einer Seilerbahn eher geringwertigere Taue geschlagen wurden. Die Länge einer solchen Seilerbahn war meist nicht länger als 50 Meter, die einer Reeperbahn allerdings konnte bis zu 300 Meter betragen.

Historisch fraglich

Ob allerdings auf der Reeperbahn direkt oder doch auf der viel geraderen Simon-vom-Utrecht-Straße die eigentliche Arbeit der Reepschläger stattgefunden hat, darüber herrscht immer noch Uneinigkeit bei den Historikern.

Heute werden die 930 Meter lange Reeperbahn und die umliegenden Straßen von St. Pauli liebevoll „Kiez“ genannt und locken sowohl Einheimische als auch viele Touristen vor allem am Wochenende zum Feiern und Ausgehen.
Wer sich nun nicht nur für die vielen Kneipen und Bars interessiert, sondern mehr – und dies auch gern live – über die Geschichte der „sündigen Meile“ erfahren möchte, der ist bei einem Städtetrip gut beraten, eine entsprechende Führung zu buchen. Mehr über die Hamburger Reeperbahnführungen erfahren Sie beispielsweise bei hamburg-ctitytours.de.
 
Wir wünschen einen tollen Aufenthalt in der Hansestadt und viel Vergnügen!
 
 
Bildherkunft: Thinkstock, iStock, janniswerner

2 Meinungen

  1. Die Geschichte der Hamburger Reeperbahn..

    Auf dem Gebiet des heutigen Fischmarkts soll ein Zisterzienserinnen-Kloster gelegen haben, das aber später ins Altertal umzog. .

    …soll es doch nicht eher ALSTERTAL heissen, vielleicht mal ändern schöne Grüße in mein geliebtes Hamburg aus der Hannover Region.

    Klaus Kassner

  2. Gute Zusammenfassung der Namensgeschichte, der historische Hintergrund wird allerdings ein wenige knapp beleuchtet, wie z.B. der Bezug zu Dänemark, der die Freiheit bis 1864 erst möglich machte. Mehr Informationen gibt es bei Stadtführungen zum Thema, s. https://www.hamburg-by-rickshaw.de/hamburg-top-10/ oder https://www.elb-plaza-philharmonie.guide/rikschatouren/.

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