Deshalb sollten Babys auch mal allein spielen

Kinder möchten spielen, mit den Eltern kuscheln und herumalbern. Viele Eltern bekommen deshalb ein schlechtes Gewissen, wenn sie selber mal Zeit für sich brauchen, wenn sie den Haushalt machen oder einer anderen Tätigkeit nachgehen. Die Frage, wie lang sich ein Baby bzw. Kleinkind allein beschäftigen kann und darf, umtreibt daher viele Mütter und Väter. Grundsätzlich gilt: Die Fähigkeit, alleine zu spielen, beherrschen schon Babys. Wenn es die Eltern aber zu gut mit ihnen meinen und ständig umtüddeln, verlieren sie diese Begabung auch schnell wieder. Deshalb ist es absolut sinnvoll und lieblose Methode, das selbstständige Spielen von Kindern zu fördern – das funktioniert schon ab einem Alter von drei Monaten. Selbstständiges Spielen stärkt die Konzentrationsfähigkeit und das Selbstwertgefühl der Babys – wichtige Werkzeuge auch für die spätere Schulkarriere des Kindes.

Aufwachphase nutzen

Doch wie fördert man das Alleinspiel des Kindes? Die Förderung beginnt schon morgens nach dem Aufwachen. Für viele Babys eine Phase, in denen sie ruhig im Bettchen liegen und mit ihren Händchen spielen und vor sich hin brabbeln. Eltern sollten in dieser Zeit das Kind dabei nicht unterbrechen. Die Phase kann sogar noch verlängert werden, indem kleine Spiegel oder Rasseln oder Schmusetiere ins Bettchen gelegt werden, um neue Anreize schaffen. Für die Kinder, die bereits krabbeln oder gar laufen ist es natürlich erst einmal wichtig, dass sie sich in einer sicheren Umgebung bewegen, damit sie ohne Gefahren alleine spielen können. Bauen Sie zum Beispiel eine Erlebniswelt aus Polstern oder bieten Sie harmlose Gegenstände an, die auseinandergenommen werden können. Aber: Nehmen sie Polster und Gegenstände nach dem Alleinspiel wieder weg, das erhöht den Anreiz für das nächste Mal.

Minutenweise ins Nebenzimmer gehen

Etwa ab dem vierten Monat können Sie das Alleinspiel fördern, indem sie das Kind alleine lassen – natürlich nur für einige Minuten. Gehen Sie in einen Nebenraum und halten Sie – wenn das Kind protestiert – Sprechkontakt mit ihm. Ihre Abwesenheit können Sie dann schrittweise erhöhen, so dass sich das Kind langsam daran gewöhnt und lernt, sich selbst zu beschäftigen. Etwa mit einem Jahr genießen es Kinder, in der ­Nähe der Eltern, aber alleine vor sich hin zu spielen. Dieses sogenannte Parallelspielen von Kindern hält bis etwa zum dritten Lebensjahr an.

Bildurheber: Thinkstock, 160586345, iStock, olesiabilkei

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