Der Schwangerschaftsabbruch – Emotionen und Nachwirkungen

Auch wenn die direkte Trauer über den Schwangerschaftsabbruch früher oder später nicht mehr so akut ist, eine Frau wird einen solchen Schritt gedanklich und emotional ein Leben lang nicht mehr los. Aus diesem Grunde ist es auch so wichtig, die Beratung, die bei jeder Abtreibung vorher gemacht werden muss, sehr ernst zu nehmen und nicht einfach nur als Pflichttermin anzusehen.

Schwangerschaftsabbruch in der 12. SSW

Bei einem Schwangerschaftsabbruch ohne Indikation, der nach §218 des Strafgesetztbuches rechtswidrig aber straffrei ist, muss man die 12-Wochen-Regel beachten. Das heißt, dass ein Schwangerschaftsabbruch spätestens in SSW 12 stattfinden kann. Das ist der dritte Monat und hier hat sich schon einiges in Sachen Entwicklung des Kindes getan. Der Schwangerschaftskalender verrät, dass das Baby in diesem Stadium bereits am Daumen lutschen und sogar lächeln kann. Gerade darunter leiden viele Frauen im Nachhinein. Sie fühlen sich schuldig, glauben an Mord, sind aber meistens auch in einer sehr schwierigen persönlichen oder sozialen Situation und stehen einfach zwischen den Entscheidungen.

Nach dem Schwangerschaftsabbruch

Was während des Schwangerschaftsabbruchs passiert, darüber klärt ein Arzt und auch die Beratungsstelle auf. Danach sind die Frauen in der Regel wieder auf sich selbst gestellt und eine sehr schwierige emotionale Phase beginnt. Darüber hinaus kann es auch zu Komplikationen kommen. Wenn Symptome wie Blutungen, Fieber, Ausfluss oder auch Entzündungen auftreten, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Wichtig ist auch die seelische Stabilisation nach dem Schwangerschaftsabbruch. Wenn man keine Möglichkeit hat, eine Person des Vertrauens aus dem näheren Umkreis zu Rate zu ziehen, sollte man unbedingt eine Beratungsstelle aufsuchen. Viele Frauen neigen dazu, ihren eigenen Kinderwunsch zu unterdrücken oder sich nach der Abtreibung einzureden, dass dieser nicht evident ist. Sehr viele Frauen denken auch, sie könnten einfach die gesamte Situation verdrängen. Das kann aber nie funktionieren. Nur wer darüber redet und sich bewusst macht, dass die Entscheidung nötig bzw. nicht anders zu fällen war, wird irgendwann auch die möglichen Schuldgefühle ablegen können.

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