Die Welt wird immer transparenter. So auch im Bereich der Bewertungen von Unternehmen durch Mitarbeiter und Bewerber im Internet. Unternehmen sollten im Hinblick darauf möglichst schnell umdenken und handeln. Bevor ihre Mitarbeiter auf den Gedanken kommen, ein eigenes Portal zu gründen indem sie ihre Vorgesetzten auch extern bewerten dürfen, kann die Unternehmensführung von eigenen Initiativen stark profitieren. Es empfiehlt sich daher, Transparenz und Offenheit im Bewertungsprozess durch ein aktives Engagement im Netz zu fördern.
Den Arbeitgeber bewerten: offene Unternehmen profitieren
Das Mitarbeiter ihren Arbeitgeber außerhalb von internen Bewertungsprozessen bewerten, kann das Unternehmen letztlich nicht aufhalten. Im Gegenteil, die Unternehmen, die sich in bereits bestehenden Online Bewertungsportalen wie Kununu, Jobvoting, Kelzen, Bizzwatch oder Mein Chef als offenes Unternehmen präsentieren, kommen gut bei Bewerbern an. Daher lohnt sich eine vorausschauende Strategie.
So kann aus einer zunächst vielleicht unangenehm wirkenden Situation, dass Mitarbeiter ihren Chef bewerten wollen, wiederum eine große Chance für das Unternehmen entstehen. Dazu gehört natürlich, sich aufrichtig als attraktiver Arbeitgeber beweisen zu wollen, genannte Schwachpunkte der Bewerter ernst zu nehmen und daran zu arbeiten. Kollektive öffentliche Bewertungen können (und sollten) die Führungspraxis in Unternehmen und damit deren Performance verbessern.
In dem Zusammenhang ist zu beachten, dass Werkzeuge wie diese künftig noch stärker in den Vordergrund treten werden und somit für jeden Leser ersichtlich ist, wie das Unternehmen bewertet wurde. So hat also auch der gut qualifizierte Bewerber freien Zugriff auf das Bewertungsprofil und es besteht die Gefahr, dass sich dieser letztlich für das Unternehmen attraktive Kandidat nicht mehr dort bewerben möchte. Doch welches Unternehmen kann sich das im Hinblick auf den demografischen Wandel langfristig erlauben?
Den Arbeitgeber bewerten: zukunftsweisend
Jetzt haben Firmen die Möglichkeit, daran zu arbeiten, dass Vorzüge, die auf eigenen Internetseiten und in Werbekampagnen gerne propagiert werden auch mit den Bewertungen im Netz übereinstimmen. Besonders die Generation „Y“, auf die sich Unternehmen immer mehr von der Personalentwicklung her werden einstellen müssen, verlangt seinem Arbeitgeber mehr denn je Authenzität und das Einbeziehen einer jeden Mitarbeiterstimme im Unternehmensprozess ab. Und dies unabhängig von jeweiligen Machtpositionen.
Besonders größere Unternehmen können unter diesem Aspekt erwägen, in eigener Verantwortung den Raum für solche Bewertungen zu ermöglichen – auch öffenlich, aber vielleicht zum Beispiel mit einer eigens dafür entworfenen und somit der Corporate Identity angepassten Seite im Netz. Solche Schritte können Mitarbeiter positiv motivieren, Vertrauen stärken und durch das gemeinsame Abstimmen eine offene Unternehmenskultur prägen, die zukunftsfähig ist.
Fest steht: die Unternehmen müssen mit der „Zeit“ – und der rasanten Entwicklung im Internet mitgehen. Dann sollte es kein Problem mehr für Unternehmen sein, dass Mitarbeiter ihren Arbeitgeber bewerten, sondern ein Gewinn.
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Interessanter Beitrag, mehr oder weniger anonymes, ehrliches Feedback der eigenen Angestellten ohne dass die HR-Abteilung endlos viele Einzelgespräche bzw. Austrittsgespräche halten muss. Sicher auch nicht uninteressant waere der Vergleich zwischen der intern ausgewerteten Meinung der Mitarbeiter über die Firma und der Online-Version.