Die WASG aus MV lehnte am Samstag eine gemeinsame Kandidatur mit der PDS für die im Herbst stattfindenden Landtagswahlen ab – erst mit 38 zu 13 Stimmen, dann mit 30 zu 0.
Zwischendurch gab`s gar Tumulte
woraufhin die Anhänger der Fusion den Saal verließen. Und wenn man den lokalen
Radiostationen Glauben schenken darf, bewarfen sich die Genossen mit so
unschönen Begriffen wie „du linke Bazille“. Spätestens da dürfte auch dem
Letzten klar geworden sein, dass es schwierig werden würde mit der Fusion. „Damit
geht aus Mecklenburg-Vorpommern leider nicht das Signal einer gesamtdeutschen
linken Kraft aus“, sagte der Fusionsbeauftragte der PDS für MV, Steffen
Bockhahn im Anschluß. Recht hat er.
Die Vorstände der
Bundesparteien wollen die Fusion zwar immer noch, doch wenn nun mit MV nach
Berlin der zweite Landesverband beschließt, lieber nicht zu fusionieren, wird
es langsam eng. Zum einen wollen die Mitglieder nicht so Recht, siehe MV und
Berlin. Zum anderen dürfen Parteien, die auch nur in einem Bundesland
gegeneinander antreten laut Wahlgesetz keine gemeinsame Bundestagsfraktion
bilden. Aus wär`s also mit Oskar, Gregor und Lothar in Eintracht vereint. Jede
Partei für sich würde die Fraktionsstärke nicht erreichen und so sehen die
Parteioberen mit Grausen auf die renitenten Landesverbände.
Fritz Schmalzbauer kündigte
gar schon Konsequenzen an: „Klar ist aber, dass sie [die WASG MV] nicht unter der Fahne der WASG zur Wahl antreten können“.
Ob die Landesverbände das so
einfach hinnehmen, darf bezweifelt werden. Es bleibt also spannend bei den
Genossen – am liebsten beschäftigt man sich halt doch mit sich selbst.
So lange die sich nur mit sich selbst beschäftigen, können sie zumindest wenig Schaden anrichten.