Das Runde in das Eckige

Es scheint eine kleine Revolution losgetreten worden
zu sein. Und unser Land wird nun von anderen Nationen als das Land bezeichnet „…das
nicht mein Deutschland ist“.
Wir wären so freundlich, cool und offen.
Und genau das scheinen wir, die Deutschen, auch zu spüren. Auf der Straße begegne ich
optimistischen, gutgelaunten Menschen, alles fühlt sich an wie Urlaub, und die Sonne tut
das Übrige. Die Straßen sind voll von Liebesbekundungen an die Heimat, überall wehen
Fahnen, doch schwarz-rot-gold toppt alles.
Man hat das Gefühl, dass jemand uns einen sanften Klaps auf den Popo gegeben hat.
Dass wir auf einmal alle daran glauben, dass die deutsche Nationalmannschaft doch das
Zeug zum Weltmeister hat. Der Dornröschenschlaf scheint vorüber, die Fußball-Manie
scheint ein geheimer Anführer in eigener Sache zu sein.
Der Fußball als „Weltpolitik“, der hier spielt und siegt, hat so einen großen Einfluss, dass
sogar die Immigration im Eiltempo voranzuschreiten scheint. Die Döner- und Falafelläden
bekennen gleichsam Farbe und hängen sie überallhin, die Flagge, für die viele Deutsche
vor kurzem noch nicht mal aufgestanden wären.
Heute ist alles anders: Ganz Neukölln setzt sich ins Autos, fährt in schwarz-rot-gold durch
Berlin und freut sich über den Sieg der Deutschen, weil sie selber Deutsche sind.
Fußball als Leitkultur.
Und wenn die begeisterten (Fan-) Massen im Freudentaumel „Sieg!“ durch die Straßen
brüllen, hat dies nun endlich, endlich keinen negativen Beigeschmack mehr.
Und das tut uns, der Welt und ganz besonders den Deutschen, richtig gut.

3 Meinungen

  1. …aber „Sieg“ muß doch wirklich nicht sein, oder?

  2. Aber gewinnen wollen wir doch schon noch, oder?

  3. Natürlich wollen/werden wir siegen!!! Der Magen kribbelt und mein Freund hat regelrecht gebettelt, dass ich darauf antworte. Wenn nicht, wäre das ein schlechtes Omen. Siehst du wie verrückt Fussball macht?auf den Sieg und liebe Grüße,Angela

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