Rückblende: der im Jahr 2000 debütierte C1 mit 125er Motor oder knapp 200 Kubik soll Käufer durch Verzicht auf den Helm und gestiegene Sicherheit – u.a. durch Gurte – in die Showrooms treiben. Das funktioniert gut, dass BMW den C1 2003 ohne Nachfolger eingestellt.
Zudem wird BMWs bekannte Aufpreispolitik für das Scheitern verantwortlich gemacht, der Basisroller kostete 9.980 DM, voll ausgestattet gar 15.000 bis 16.000 DM. Die wiederum wollte niemand zahlen für den halben Smart, gab es doch schon ab 12.990 DM einen neuen Kia Pride mit 64-PS-1,3-Liter-Vierzylindermotor und 150 km/h Spitzengeschwindigkeit oder alternativ schnellere Motorräder.
Elektromotor und Lithium-Ionen-Akku am C1-E
Nun zeigt die BMW Motorrad-Abteilung mit dem C1-E ein Einzelstück, das womöglich das Fehlen reiner Elektroautos auf der IAA kompensieren soll. Der Roller unter Strom wird von einem sechs bis sieben kW starken Elektromotor des US-Unternehmens Vectrix angetrieben.
Als Energiespeicher fungiert ein Lithium-Ionen-Akku, der abhängig von der Fahrweise eine Reichweite von 100 km erlauben soll. Neu ist das Konzept des BMW C1-E indes nicht, allenfalls die Verbindung von Elektromotor und Scooter mit Dach. Ohne Dach gibt es etwa auf dem chinesischen Markt eine Vielzahl von elektrisch betriebenen Rollern.
Fehlende BMW C1 Teile: Topcase
Verglichen mit dem Neuen hat der BMW C1 Teile in Hülle und Fülle. Damit sieht er zwar etwas plump, allerdings auch vollendeter aus. Der C1-E macht den Eindruck des Halbfertigen, unausgegorenen mit seiner luftig gekürzten Frontscheibe und den unverkleideten Rohren.
Dies täuscht jedoch: Die Gegenteiliges suggerierende Gestaltung bewirkt eine erhebliche Verringerung von Luftwirbeln in der Fahrerzelle. So ist es nicht mehr nötig, wie beim alten BMW C1 Windschott-Anbauten durchzuführen. Was dem C1-E weiterhin fehlt, auch wenn es sich nur um ein Concept Bike handelt, ist jedoch Stauraum; ein Topcase ist nicht verbaut.