Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte der belgische Naturwissenschaftler und Statistiker Adolphe Quetelet die Formel für den Body-Mass-Index, kurz BMI. Mit diesem Richtwert, die auch Körpermaßzahl genannt wird, kann man das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße beschreiben.
Der BMI soll Orientierung zur Beurteilung von Unter-, Normal- und Übergewicht geben. Man errechnet seinen eigenen BMI, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat teilt: BMI = Körpergewicht / Körpergröße².
Die errechneten Werte lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen:
• BMI unter 16 = starkes Untergewicht
• BMI zwischen 16 und 17 = mäßiges Untergewicht
• BMI zwischen 17 und 18,5 = leichtes Untergewicht
• BMI zwischen 18,5 und 25 = Normalgewicht
• BMI zwischen 25 und 30 = Präadipositas
• BMI zwischen 30 und 35 = Adipositas Grad 1
• BMI zwischen 35 und 40 = Adipositas Grad 2
• BMI über 40 = Adipositas Grad 3
Früher wurde der BMI als verlässlicher Indikator von Versicherungen genutzt, um Prämien individuell zu berechnen. Heute ist bekannt, dass der BMI keine zuverlässige Kennzahl zur Beurteilung von Idealgewicht ist, weil weder Muskeln noch Fett oder deren Verteilung im Körper dabei berücksichtigt werden.
Lediglich für das Alter stellte Quetelet verschiedene BMI-Normalwerte auf:
• zwischen 19 und 24 Jahren: BMI-Normalwert 19-24
• zwischen 25 und 34 Jahren: BMI-Normalwert 20-25
• zwischen 35 und 44 Jahren: BMI-Normalwert 21-26
• zwischen 45 und 54 Jahren: BMI-Normalwert 22-27
• zwischen 55 und 64 Jahren: BMI-Normalwert 23-28
• ab 64 Jahren: BMI-Normalwert 24-29
BMI allein nicht verlässlich
Die Münchener Universität hat bewiesen, dass der BMI keine Aussage über das Krankheitsrisiko durch Übergewicht macht. Ist der BMI-Wert jedoch deutlich über der Norm und gleichzeitig der Körperfettanteil erhöht, deutet das auf gesundheitliche Risiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Gelenkschäden hin. BMI-Werte die stark unterhalb des Normalwerts liegen, können auf gestörte Essverhalten wie Magersucht oder Bulimie hindeuten. Allerdings bilden zum Beispiel Leistungssportler eine Ausnahme: Bodybuilder haben zwar einen hohen BMI-Wert, aber trotzdem nur Muskelmasse und einen geringen Körperfettanteil. Andersherum weisen Marathonläufer häufig einen sehr niedrigen BMI-Wert auf, weil sie sehr trainiert und dadurch schlank sind. Beim Abnehmen sollte man sich nicht nur auf den BMI-Wert verlassen, sondern auch Fettwerte in Körper und Blut sowie Körperumfangmessungen in Betracht ziehen. Um einen normalen BMI-Wert zu erreichen sollte man sich gesund und ausgewogen ernähren, sich regelmäßig bewegen und Stress vermeiden.
Fotonachweis: Thinkstock, 135697577, iStock, ereidveto