Bankschließungen in Griechenland: Was nun?

Der Verhandlungsmarathon zwischen EU und Griechenland ist abrupt zum Stillstand gekommen. Damit das Finanzsystem nicht zusammenbricht, bleiben die Banken in Griechenland bis einschließlich Montag, den 6. Juli geschlossen. Lesen Sie hier, was dies für Griechen und Urlauber bedeutet.

Die Verhandlungen Griechenlands mit der EU endeten am Wochenende mit einem Paukenschlag. Premierminister Tsipras hat den Verhandlungstisch verlassen und lässt das Volk über ein neues Rettungspaket der EU abstimmen – empfiehlt aber, das Sparpaket abzulehnen. Die EU wiederum wird das aktuelle Hilfsprogramm nicht verlängern – es läuft am 30. Juni aus. Parallel stellt die EZB den griechischen Banken kein zusätzliches Geld zur Verfügung. Die Schätzungen schwanken, wie lange die Geldvorräte der Banken noch reichen, möglicherweise nur noch bis Mittwoch.

In dieser Situation beschließt die griechische Regierung Kapitalverkehrskontrollen, und die griechischen Banken schließen bis einschließlich 6. Juli. Die Die Bankautomaten bleiben bis Montagnachmittag außer Betrieb, danach können Griechen können 60 Euro pro Tag abheben. Online-Überweisungen sind möglich, aber nicht ins Ausland.
Touristen sind von den Kapitalverkehrskontrollen nicht direkt betroffen. Tipps für Reisende:

– Mit einer im Ausland ausgestellten Kreditkarte können Touristen unbegrenzt Geld abheben (solange die Banken noch über Bestände verfügen)
– Touristen sollten möglichst viel Bargeld und Kreditkarten mitnehmen. Auch Travellercheques können eingelöst werden – allerdings setzt dies voraus, dass die Banken wieder öffnen
– Benzin könnte teurer werden – es gibt bereits lange Schlangen vor den Tankstellen. Reisende mit Auto oder Mietauto sollten mehr Zeit einplanen
– Nicht-griechische Fluglinien sind von der Krise nicht betroffen, die Flüge finden statt

Wie geht es weiter? Völlig offen ist der Ausgang des Referendums am Wochenende. Am Dienstag läuft das EU-Hilfsprogramm für Griechenland aus. Am Dienstag ist auch eine Rückzahlung an den IWF in Höhe von 1,6 Milliarden Euro fällig. Geschieht dies nicht, ist der Weg in die offizielle Staatspleite wahrscheinlich (wenn auch nicht sofort, sondern nach einer Abmahnung und einem förmlichen Verfahren).



Fotoquelle: Thinkstock, 472644994, iStock, zimmytws

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