Artensterben weltweit

Eine erschreckende Statistik des WWF zeigt wieder einmal, welchen massiven Einfluss die Zerstörung von Lebensräumen und die Wilderei auf den Artenbestand unseres Planeten hat. Demnach sollen sich zwischen 1970 und 2014 die Wirbeltier-Bestände um etwa 60 Prozent verringert haben. Im Gegensatz dazu steigt der Ressourcenbedarf der Menschheit unaufhörlich.

Ökologischer Fußabdruck

Derzeit wären wir auf etwa 1,71 Erden angewiesen um unseren Ressourcenverbrauch decken zu können, Jahr für Jahr wird der sogenannte „Erdüberlastungstag“ früher überschritten. In diesem Jahr leben wir bereits ab dem 1. August über unsere Verhältnisse – Eine Entwicklung die nur schwer einzudämmen ist. Durch die Abholzung von Wäldern für landwirtschaftliche Zwecke und die Überfischung der Meere wird die Artenvielfalt auf der Erde signifikant in Mitleidenschaft gezogen. Dabei ist das Artensterben auch nicht auf bestimmte Erdbereiche beschränkt, sondern überall beobachtbar. Besonders kritisch ist das Insektensterben: Über 75 Prozent der Nahrungspflanzen sind auf die Bestäubung durch Honigbienen oder andere Insekten angewiesen. Das zeigt, was für eine massive Kerbe alleine der Untergang einer einzelnen Art in unser Ökosystem schlagen könnte. Abhängigkeiten wie diese gibt es aber nicht nur bei uns – sie sind im gesamten Tierreich anzutreffen.

Schutzmaßnahmen notwendig

Artenschutz-Experte Georg Scattolin vom WWF ruft dazu auf, dass ein globaler Naturschutzpakt ähnlich dem Pariser Klimaabkommen geschlossen werden muss, um das Artensterben auf lange Sicht verhindern zu können. Laut ihm ist das Zeitfenster für Gegenmaßnahmen bereits dabei, sich zu schließen, weshalb sofortige Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Doch um die Trendwende noch zu schaffen, ist es notwendig, dass die Politik, Regierungen, Unternehmen, Forschung und unsere Zivilgesellschaft Hand in Hand zusammenarbeiten.

China auf Gegenkurs

Auch wenn mittlerweile bekannt gegeben wurde, dass die Anzahl der Wirbeltiere seit 1970 um rund 60 Prozent zurückgegangen ist, scheint diese Meldung in China bisher keinerlei Wellen geschlagen zu haben. Die Volksrepublik lockert nach 25 Jahren wieder die Handelsverbote für Tiger- und Nashornprodukte –zum Entsetzen der Tierschützer.
Denn egal ob Tiger, Leoparden, Nashörner oder Elefanten, all diese Arten sind heute schon vom Aussterben bedroht. Trotzdem dürfen ihre Gebeine künftig wieder in der traditionellen chinesischen Medizin und in der Forschung zum Einsatz kommen. Und das obwohl China im vergangenen Jahr erst ein Verbot für den Handel mit Elfenbein verhängt hatte.


Bildquelle: Pixabay, 1245913, Free-Photos

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