Nein, hinter ihrem Partner braucht sich Ayo, geboren als Joy Olasunimbo Ogunmakin, nicht zu verstecken, denn mit einem Debütalbum, das sowohl in Frankreich, als auch in Deutschland Platin und in der Schweiz, Italien und Griechenland Gold einheimste, startete sie 2006 mehr als erfolgreich in eine Solokarriere.
Schon als kleines Kind spielte sie diverse Instrumente, verarbeitete familiäre Probleme in eigenen Songs als sie 15 war und lebte in London, Paris und New York, wo sie in unzähligen Clubs auftrat.
Ayos neues Album
Ihr drittes Album Billie-Eve ist schon einmal mit guten Gaststars gespickt, Craig Ross, Saul Williams und Gail Ann Dorsey geben sich die Ehre. Das Album wurde nach ihrer jüngst geborenen Tochter benannt, die in vielen Songs eine große Rolle spielt.
Gerade einmal für 5 Tage war Ayo im Studio, in einem Interview meinte sie, dass sie – wenn ihr die erste Version gefiel – gar nicht erst die zweite Version probierte, sondern gleich zum nächsten Song überging. Das hört man teilweise positiv in den charmant Live klingenden Songs, etwa bei „Black Spoon“ oder „My Man“. Musikalisch weiß „Billie Eve“ also sehr wohl zu überzeugen.
Textlich gesehen kann man sich jedoch auch ein wenig überrannt fühlen, denn Gott und der Gottesglaube spielen eine sehr große Rolle im Album, so dass man als Atheist gerne einmal etwas mit den Songs fremdelt und die Berührungspunkte sucht. Aber gut, wer ist heute schon Atheist. Dass die Lyrik nicht ganz so anspruchsvoll ist, ist dem aber auch nicht gerade zuträglich, „words are sharp, sharper than a knife, my days are dark, like a moonless night“ fühlen sich 0815 an, zeigen keine Tiefe, zumal gerade im Soul keine poetischen Höhenflüge vonnöten sind, Klischees jedoch trotzdem übel aufstoßen. Dass sie für das Album nur 5 Tage im Studio war, kann man dann wohl auch negativ an den Texten erkennen.
Fazit:
Auf der musikalischen Seite weiß Ayo zu überzeugen, die Instrumentalisierung ist auch dank der guten Musiker mehr als gelungen, die Songs gehen schnell ins Ohr, eignen sich besonders für den Sommer hervorragend und verbreiten größtenteils gute Laune, so dass Billie Eve eines der besseren Soul Alben 2011 ist.
Ob insgesamt 16 Tracks wirklich nötig waren, ist allerdings fraglich, da es gerade zum Ende hin merkwürdig offensichtlich wird, dass es mehr Songs sind, als für ein Album üblich. Und auch die Qualität der Texte weist Potential zur Verbesserung auf, da man beispielsweise von Ayos Soul Kollegin Joy Denalani einfach bessere und kernigere Songs gewohnt ist. Trotzdem, alleine für „I'm gonna dance“ lohnt sich das gute Stück in der Plattensammlung, denn der Song brennt unter den Fußsohlen.