Arbeitszeiten weltweit: Die Deutschen arbeiten weniger als gedacht

Arbeitszeiten weltweit: Die Deutschen arbeiten weniger als gedacht


Die Italiener, Spanier und Griechen sind faul und die Deutschen total fleißig? Nix da! Ein deutscher Arbeitnehmer arbeitet pro Jahr im Schnitt nur 1.400 Stunden – so wenig arbeitet kaum ein anderes OECD-Land. Nur die Niederländer arbeiten noch weniger. Am meisten arbeiten die Mexikaner, dicht gefolgt von den Griechen. Wie das kommt, erfahren Sie hier.

Deutsche Arbeitnehmer profitieren vom Arbeitsschutzgesetz, reichlich Urlaub und Feiertagen

Die Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beinhalten die Zeiten aus dem Hauptjob, bezahlte und unbezahlte Überstunden sowie die Arbeitszeit aus Zweit- oder Drittjobs. Aber keine Sorge, hiesige Arbeitnehmer brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben: Ein deutscher Arbeitnehmer kommt mit seinem Hauptlohn viel besser über die Runden, als beispielsweise ein Grieche. Des Weiteren muss ein Deutscher nur acht Stunden pro Tag und darf maximal zehn Stunden pro Tag arbeiten. Kommt es vermehrt zu Überstunden, hat ein deutscher Arbeitnehmer ein Recht auf freie Ausgleichstage. In anderen Ländern gibt es solche Arbeitsschutzgesetze nicht. In den südlichen Ländern haben viele Arbeitnehmer einen Zweit- oder Drittjob, um genug zu verdienen, dass sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Zudem steht ihnen weitaus weniger bezahlter Urlaub sowie Feiertage zur Verfügung.

Mexikaner und Griechen arbeiten am meisten, sind vergleichsweise am unproduktivsten

Die meisten Länder mit den längsten Arbeitszeiten, sind zeitgleich auch die finanziell unproduktivsten, wie zum Beispiel Mexiko. Die Mexikaner arbeiten 2.237 Arbeitsstunden im Jahr. Das sind 200 mehr als die Griechen und 800 Stunden beziehungsweise 100 Vollzeitarbeitstagen mehr als die Deutschen. Das spricht nicht für das Lohnniveau der Südamerikaner. Was die Produktivität angeht, sind sie trauriges Schlusslicht. Hier nimmt Deutschland einen der vorderen Plätze ein.

Außerdem haben die meisten Länder nicht so strenge Arbeitsschutzgesetze wie Deutschland, es gibt weitaus weniger Urlaub und Feiertage. Das zählt mit in die Statistik. Im Jahr 2012 lag der OECD-Durchschnitt noch bei 1.769 Stunden im Jahr. Während Angestellte im Schnitt 1400 Stunden im Jahr arbeiten, kommen Selbständige und Freiberufler auf durchschnittlich etwa 2000 Stunden. Heruntergerechnet auf die wöchentliche Arbeitszeit bedeutet das für den Vollzeitarbeitnehmer 41,5 Stunden, für den Freelancer im Schnitt 48,9 Stunden Arbeit pro Woche.

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