Angriff aus der Magenschleimhaut

Dieses Bakterium ist ein echter Überlebenskünstler. Denn es lebt in unserer Magenschleimhaut, umgeben von aggressiver Magensäure. Laut Schätzungen soll die Hälfte der Erdbevölkerung mit ihm infiziert sein. Allerdings macht das der überwiegenden Mehrzahl der Betroffenen nichts aus. Sie bleiben bis an ihr Lebensende beschwerdefrei. Doch jeder zehnte Infizierte bekommt durch den Erreger Probleme mit seiner Gesundheit, die lebensbedrohlich werden können. Grund: Der Winzling, der gerade mal drei Tausendstel Millimeter groß ist, produziert Gifte, welche die Magenschleimhaut angreifen. Und das ist noch nicht alles: Er sondert außerdem einen Stoff ab, der dafür sorgt, dass zu viel Magensäure gebildet wird. Dadurch können Magenschleimentzündungen entstehen, die nicht selten chronisch werden und ernste Folgen haben können: 95 Prozent der Zwölffingerdarm- und 80 Prozent der Magengeschwüre gehen auf das Konto des unliebsamen Untermieters. Schlimmer noch: Der Magenkeim erhöht das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken.
 
Warum der eine erkrankt und der andere nicht, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Man weiß lediglich, dass die Ansteckung in der Regel bereits in der frühen Kindheit erfolgt – und zwar durch die Mutter. Eine Vorbeugung gibt es nicht. Dennoch kann man etwas tun – und zwar: Magenprobleme nie auf die leichte Schulter nehmen, sondern die Ursache immer vom Arzt abklären lassen. Um festzustellen, ob man das Bakterium überhaupt in sich trägt, reicht ein Atem- oder Stuhltest. Eine Magenspiegelung wird erst fällig, wenn die Diagnose fest steht und das Ausmaß des Schadens begutachtet werden muss. Anschließend wird der (un)heimliche Mitbewohner mit einer einfachen, siebentägigen medikamentösen Therapie vertrieben.

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Eine Meinung

  1. Wir hatten einen solchen Fall in der Familie. Das Schlimme daran ist, dass die Krankheit von drei in passablem Ruf stehenden klassischen Medizinern nicht diagnostiziert wurde, sondern – nach dieser kleinen Odyssee – erst von einem Heilpraktiker. Und letzterer hat sie dann auch erfolgreich behandelt.

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